Mülheim. Ab September starten Partys im „Gleis 76“, dem ehemaligen „Schifferhaus“. Wie es dort nun aussieht, zeigt schon eine Kunstaktion am 13. August.

Das „Schifferhaus“ war jahrelang eine Institution in Mülheim. Und könnte es bald wieder werden, allerdings unter neuem Namen. Nazir Öztep hat die Immobilie mit dem legendären Ruf vor einiger Zeit erstanden, sie aufwendig umgebaut und auf den Namen „Gleis 76“ getauft. Anfang September will er eröffnen – am Sonntag, 13. August, können Neugierige einen ersten Blick in die Räume werfen.

Gemeinsam mit der „Farbenmühle an der Ruhr“ veranstaltet der 35-Jährige von 14 bis 21 Uhr eine Kunst-Ausstellung in dem Haus an der Löhstraße. „Mülheimer Künstler bauen Stände auf, zeigen Skulpturen und Malereien. Außerdem gibt’s Akrobatik und einen Feuerspucker.“ Eine solche Aktion passe gut zum Gesamtkonzept: „Auch das ,Gleis 76’ ist ja ein Kunstprojekt.“

Wirt hat in den einstigen Schifferhaus-Räumen jede Menge kreativer Ideen verwirklicht

Öztep hat in den ehemaligen Schifferhaus-Räumen jede Menge kreativer Ideen verwirklicht. Kern der Party-Location ist nach wie vor der Gewölbekeller mit DJ-Pult und Theke. Es ist bunt hier, mit grünen Sofas, blau und rot funkelnden Erkern mit Diskokugeln und Scherben an den Wänden. „Vintage-modern“, nennt Öztep seinen Style.

Nasir Öztep vor dem Eingang des kleinen Clubs „Gleis 76“, dem umgebauten „Schifferhaus“. Am Sonntagnachmittag findet dort erstmals wieder eine Veranstaltung für die Mülheimer Öffentlichkeit statt.
Nasir Öztep vor dem Eingang des kleinen Clubs „Gleis 76“, dem umgebauten „Schifferhaus“. Am Sonntagnachmittag findet dort erstmals wieder eine Veranstaltung für die Mülheimer Öffentlichkeit statt. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Auffällig sind die Affenporträts an Wänden und Türen. Sie stammen von Hardy Bock, dessen 543 Quadratmeter großes Wandgemälde am ehemaligen Frauenknast fast jeder in der Stadt kennt. Der Ruhrpreisträger hat witzige Gorillas, Schimpansen und Orang-Utans erschaffen, die als Fahrgäste und Schaffner eines imaginären Zuges unterwegs sind.

Ruhrpreisträger Hardy Bock hat Affenporträts für die Bar gemalt und eine riesige Lok

Von der neu geschaffenen Dachterrasse haben Besucher einen perfekten Blick auf die im Bahnhof einfahrenden Züge.
Von der neu geschaffenen Dachterrasse haben Besucher einen perfekten Blick auf die im Bahnhof einfahrenden Züge. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Für die neu angelegte Dachterrasse, die einem Dutzend Besuchern Platz bietet, hat Bock eine Eisenbahn entworfen. „Er hat sich echt viel Zeit genommen“, schwärmt Öztep. Von der Terrasse hat man einen perfekten Blick auf die einfahrenden Züge nebenan. Chillen lässt sich auch im Innenhof eine Etage tiefer, mit eigener Bar, gemütlichen Sitzecken und schöner Beleuchtung. Ein Hingucker mit Gruselfaktor ist das Herren-Klo: Das Pissoir hängt in der Mitte einer Scream-Maske . . .

Jeden Freitag und Samstag ab 22 Uhr soll der kleine Club künftig öffnen und an den Abenden vor den Feiertagen. Darüber hinaus kann die Bar für private Partys gemietet werden. Öztep denkt auch über Themenabende nach, etwa für Wein- oder Zigarrenfans. Entsprechende Infos will er via Facebook und Instagram verbreiten.

Ein echter Hingucker mit Gruselfaktor ist das Herren-Klo: Das Pissoir hängt in der Mitte einer Scream-Maske.
Ein echter Hingucker mit Gruselfaktor ist das Herren-Klo: Das Pissoir hängt in der Mitte einer Scream-Maske. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Den 35-Jährigen verbindet mit diesem speziellen Ort übrigens selbst eine lange Geschichte: Als 17-Jähriger, noch zu guten, alten Schifferhaus-Zeiten, ist er dort gern als Breakdancer aufgetreten.

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