Mülheim. Über den Besucherstrom trotz Regen kann sich die Mülheimer Bierbörse nicht beklagen. Man stößt an – etwa mit dem stärksten Hopfensaft der Welt.
Nur wenige Bierfans trotzen dem regnerischen Wetter an diesem Samstagnachmittag bei der Mülheimer Bierbörse an der Stadthalle. Kurz nach Eröffnung regnet’s wie aus Kübeln, so dass sich die zunächst noch überschaubaren Gäste mit hochgezogenen Schultern unter den vorhandenen Sonnenschirmen und Vordächern der Bierwagen sammeln.
Eine zünftig mit langen Regencapes ausgestattete Gruppe aus Styrum aber lässt sich die gute Laune nicht verderben. Die Stammgäste „seit der ersten Bierbörse“ bedauern nur – wie einige andere Gäste auch – das kleiner gewordene Angebot sowie das Fehlen von Bühne und Karussell. „Einfach begeistert“ ist dagegen Andrea, die letztes Jahr hier gearbeitet hat und nun mit der ganzen Familie gekommen ist. „Tolles Event, tolle Location, und so gemütlich.“
Mülheim steht auf Erdbeerbier: „Das lieben die Leute“
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Beim Porter-Bierstand bemüht sich Thomas Fischer um Optimismus: „Wir haben ja gerade erst aufgemacht, und gestern Abend wurd’s auch noch voller.“ Sein Tipp ist das Erdbeerbier. „Da sind schon Erdbeeren drin, aber es kommen noch frische hinzu. Das lieben die Leute.“
Ins Schwärmen gerät Sabine aus Hamburg bei den „wunderschönen Gläsern“ der Trappistenbiere. „Um Trappistenbier genannt zu werden“, erklärt die freundliche Bedienung Sara, „muss es in einem Trappistenkloster gebraut werden.“ Für jede der drei Sorten gibt es eine spezielle Bierschale.
Das Münchner Hofbräu schenkt Weizenbier mit Bananen- oder Kirschsaft aus. „Bananenbier ist der Renner“, weiß Steffanie, und Kollegin Caroline ergänzt: „Die Kunden entscheiden selbst, wie viel Saft sie rein haben wollen.“
„Je wärmer das Land, desto milder das Bier“
Beim irischen Pub serviert Grit ein Whiskybier, das mit Whiskymalz hergestellt und in alten Whiskyfässern abgelagert wird. „Da ist noch so’n bisschen dieser Stärke vom Whisky mit drin“, verrät sie. Zu seinen Namibia- und Südafrika-Importen kann Dean Yon einiges erzählen, angefangen mit der deutschen Kolonialgeschichte und Kaiser Wilhelm, der seine Soldaten mit Bier versorgt wissen wollte. „Sehr lecker“, beurteilt Klaus das Windhoek Lager.
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Als Novität der Mülheimer Bierbörse offeriert René vom ‘Haus der 131 Biere‘ das Pils Dorada aus Teneriffa. Seine Theorie: „Je wärmer das Land, desto milder das Bier!“ Schon wegen der grünen Flasche in Form eines strahlenden Buddhas fällt das chinesische Reisbier „Lucky Buddha“ auf.
Beinahe abschreckend wirkt dagegen das schwarz-rote Etikett des schottischen Biers Beithir Fire. „Das stärkste Bier der Welt“, informiert Peggy, „75 Prozent Alkohol.“ Ein signalgelber Wimpel warnt wie Peggy: „Davon darf man nur einen Shot voll trinken!“. Kostet rund 90 Euro die Flasche. Dann fügt sie grinsend an: „Dafür ist es 100 Jahre lang haltbar!“