Mülheim. Mülheims Freilichtbühne erlebte eine großartige Vorstellung eines zauberhaften Straßentheater-Festivals. Das meint zumindest unsere Kritikerin.

Die voll besetzte Tribüne bebte fast vor Begeisterung zum Abschluss des dritten, sehr abwechslungsreichen Abends bei der beliebten Donnerstagsreihe in der Freilichtbühne.

Am Donnerstag erlebte die Freilichtbühne eine großartige dritte Vorstellung des zauberhaften Straßentheater-Festivals inmitten einer ungezwungenen, familiären Atmosphäre, bei der jeder und jede aus Mülheim zu treffen ist, was wiederum das Vergnügen an dieser Reihe nur weiter steigert.

Publikum in Mülheim verfolgt atemlos die Kletterkünste von Sabeth Dannenberg

Gekonnt spielte Sabeth Dannenberg pantomimisch mit dem Begrüßungsapplaus, bevor ihre Comedy-Performance als Fensterputzerin so richtig begann. Liebevoll präsentierte sie allerlei Utensilien, die sie dann allesamt zur Spitze des fünf Meter hohen Mastes in der Mitte der Bühne beförderte. „Der Mast ist Spielpartner, Requisite und Bühnenbild zugleich“, erläutert sie später. Zuvor aber spielte sie vergnüglich damit: Die Kehrschaufel etwa wird zum Handspiegel, mit dem Handfeger bürstet sie jemandem das Haar, und ein Kopfhörer wird wie ein Hund am Kabel „Gassi“ geführt.

Das typisch bunt gemischte Publikum verfolgte atemlos, wie die 32-jährige Sabeth behände wie ein Affe den Mast mit Eimer hinaufkletterte. Ein erschrocken-begeistertes „Boah-Ah“ erklang, als die Künstlerin kopfüber scheinbar den Halt verlor. Doch Sabeth beherrscht ihr akrobatisches Metier, das sie an der Folkwangschule in Essen studiert hat.

Volle Ränge an Mülheims Freilichtbühne.
Volle Ränge an Mülheims Freilichtbühne. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Österreicher Zwillinge bringen Weltklasse-Jonglage auf Mülheims Freilichtbühne

Nach der Pause faszinierten die 28-jährigen Zwillinge Florian und Michael Canaval aus Österreich mit einer beeindruckenden Mischung aus atemberaubender Jonglage und wunderbarer Live-Musik. Mit abwechslungsreicher Musik bannten Florian am Schlagzeug und Michael am Elektro-Cello die Aufmerksamkeit, alles gewitzt in die Jonglage eingebunden. So traktierte Florian sein Schlagwerk auch mit den durch Michael gereichten Keulen, bis dieser die Keulen einfach festhielt und die Musik verstummte. Ein herrlicher Spaß.

Die beiden mehrfach ausgezeichneten Jongleure sind Weltklasse, wurde allen Zuschauenden schnell bewusst. Da wird zwischen den Beinen des anderen mit Bällen jongliert, erhöht sich die Anzahl der Keulen peu à peu auf zehn – bis Michael (fast) alle in seinen Armen bündelt.

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Zuschauerin in Mülheim: „Das war das Beste, was wir hier gesehen haben“

Vollends begeistert zeigte sich das verzückte Publikum beim Schlussakt mit einem Freiwilligen aus dem Publikum. Der stand nämlich – möglichst unbeweglich – in der Mitte der Bühne, während die „Messer des Todes“ vor und hinter ihm zwischen den Jongleuren hin und her flogen. Eine fantastische Show, die Vorfreude auf die nächste Vorstellung am 20. Juli mit dem Teatro Artistico und Dana Augustin weckt. Auch eine Besucherin zog ein verzücktes Fazit: „Das war das Beste, was wir hier gesehen haben.“

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