Mülheim. Seit 2015 ist Volker Pispers im Kabarett-Ruhestand. Doch in Mülheim kehrte er nun zum zweiten Mal vor die Kamera zurück. Was dahintersteckt.
Als die Kirchenglocken zu läuten beginnen, muss der Filmdreh kurz unterbrochen werden. Volker Pispers schaut schmunzelnd auf die Uhr. „Elf Uhr, das kann dauern. . .“
Der 65-jährige Düsseldorfer, der unter anderem durch die Mitternachtsspitzen im WDR bekannt geworden ist, befindet sich eigentlich seit 2015 im Kabarett-Ruhestand. Diesen unterbrach er aber nun schon zum zweiten Mal für einen Filmdreh des Mülheimer Regisseurs Alexander Waldhelm. Nach „Beziehungen – kein schöner Land“ drehte Pispers am Dienstag auch eine kurze Szene für „Darf ich das so schreiben?“.
Volker Pispers: „Ich finde das Engagement bewundernswert“
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Darin spielt der (Ex-)Kabarettist einen Passanten, der vom Hauptdarsteller, einem Lokaljournalisten, in der Fußgängerzone über die Gender-Debatte befragt wird. In dieser Szene fällt auch zum einzigen Mal der Titel des Films. Nachdem Passant Pispers seine Meinung kundgetan hat, sichert sich der Reporter ab: „Darf ich das so schreiben?“
„Ich finde das Engagement, so was auf die Beine zu stellen, bewundernswert“, begründet Pispers seinen zweiten Ausflug aus der kabarettistischen Rente. „Ich finde das toll, was Alexander Waldhelm macht und wenn ich da einen kleinen Take zu beitragen kann, dann mache ich das gerne“, so der 65-Jährige.
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Im Gegensatz zur Bühne fehle beim Film freilich die direkte Reaktion des Publikums. „Beim Film muss man sich auf den Kameramann verlassen, dass er sagt es war okay“, erklärt Pispers.
Was die Unterschiede zwischen Bühne und Filmdreh sind
Der Bühnenprofi ging aber ganz entspannt an die Szene in der Mülheimer Innenstadt heran. Eine Eigenschaft, die Regisseur Waldhelm besonders an seinem prominenten Schauspieler schätzt. „Herr Waldhelm, ich mache das auch 25-mal“, soll Pispers beim Dreh des zweiten Films gesagt haben.
Mittlerweile sind beide per Du. „Über so was kann ich mich total freuen, denn ich war immer schon ein Kleinkunstfreund und habe noch 2006 selbst über einen Auftritt von Volker Pispers in der Stadthalle geschrieben“, erinnert sich Waldhelm.
Pispers-Engagement ist auch beim nächsten Film denkbar
Ein Engagement beim Premierenfilm „Pottkinder“ scheiterte aus gesundheitlichen Gründen. „Ich habe mich wie ein Kleinkind drauf gefreut, als es dann soweit war und er bei Beziehungen einen Immobilienmakler gespielt hat“, berichtet der Regisseur.
Ein weiteres Engagement in einem möglichen vierten Film ist wohl keinesfalls ausgeschlossen. „Wenn er was für mich hat und mich brauchen kann, dann gerne“, sagt Pispers. Und wie steht er nun wirklich zum Gendern? „Ich selber werde mich da nicht mehr dran gewöhnen, aber wer es machen will, soll es gerne machen.“