Mülheim. Sie stehen in Gebüschen, Parkflächen oder Vorgärten: wild abgestellte Einkaufswagen. Wie die Mülheimer Einzelhändler mit dem Problem umgehen.
Sie stehen in Gebüschen, Parkflächen oder Vorgärten: wild abgestellte Einkaufswagen. Beim Supermarkt entwendet und dann nicht zurückgebracht, werden sie schnell zu Müllkippen. Warum eine echte Lösung schwierig ist.
Leser Joachim Wach hat jüngst gleich fünf Einkaufswagen in einem Vorgarten an der Mellinghofer Straße in Dümpten entdeckt. Sie stammen allem Anschein nach vom Einkaufszentrum am Heifeskamp, wo mit Aldi, Edeka, Lidl und Kaufland gleich mehrere Supermärkte beziehungsweise Discounter vertreten sind. „Mindestens einer davon ist bereits vermüllt“, hat Wach beobachtet.
Mülheim: Schwundrate von zwei Prozent durch entwendete Einkaufswagen
Das Thema ist kein neues. Schon im September 2021 beschäftigte sich die Bezirksvertretung 2 mit der Problematik. Meldungen über wild abgestellte Einkaufswagen auf städtischen Flächen erreichen die Verwaltung nach wie vor regelmäßig. Nach städtischen Angaben führt die Entwendung von Einkaufswagen jährlich zu einer Schwundrate von immerhin zwei Prozent.
In derartigen Fällen prüft die Stadt, ob die Einkaufswagen einem konkreten Eigentümer zuzuordnen sind. Wenn ja, wird dieser aufgefordert, den oder die Wagen zu entfernen. Falls keine Zuordnung möglich ist, wird die Mülheimer Entsorgungsgesellschaft mit der Beseitigung beauftragt. Allerdings darf der Einkaufswagen nicht ohne Weiteres als Abfall beseitigt werden, schließlich ist er nach wie vor Eigentum des Händlers.
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Auch für die Händler ist das Thema kein neues. „Das ist für uns sehr ärgerlich. Auch wir nehmen dieses Phänomen verstärkt wahr“, sagt Falk Paschmann, Geschäftsführer der gleichnamigen Edeka-Märkte. Wir können nur an alle Mülheimer Bürger appellieren, diese Einkaufswagenentführung zu unterlassen“, sagt Paschmann.
Schließlich sei das Einsammeln aufwendig und gleichzeitig fehlen die Wagen in der Zwischenzeit in der Filiale. „Die Verluste sind erheblich“, sagt der Einzelhändler.
Gegen Wagendiebstahl: Aldi setzt in Mülheim auf Sicherungssysteme
Wirklich verhindern könne man es nicht. Dennoch setzt Aldi Süd nach eigenen Angaben seit geraumer Zeit verschiedene Sicherungssysteme ein. „Über die Verwendung wird individuell für die einzelnen Filialen entschieden, um sich optimal auf die gegebenen Verhältnisse vor Ort einstellen zu können“, hieß es auf Nachfrage.
Für die Stadt ist vor allem wichtig, dass die Meldungen über abgestellte Einkaufswagen möglichst schnell eingehen, damit keine zusätzlichen wilden Müllkippen entstehen.