Mülheim. Von der Bonner Museumsmeile nach Mülheim: Wer ist die Frau, die sich gegen 40 Bewerber aus vier Ländern durchgesetzt hat? Eine Begegnung.
Das Kunstmuseum hat eine neue Leitung. Stefanie Kreuzer konnte sich gegen 40 hochqualifizierte Bewerbungen aus allen Bundesländern, der Schweiz, Italien und Österreich durchsetzen. „Wir sind froh, dass wir Frau Kreuzer gewinnen konnten“, sagt Kulturdezernentin Dr. Daniela Grobe. Ein Gremium aus dem Personalrat, dem Leiter des Kulturbetriebs, der Kulturdezernentin und weiteren Experten sprachen sich einstimmig für die erfolgreiche Kunsthistorikerin aus.
Stefanie Kreuzer wurde 1966 in Ludwigshafen am Rhein geboren und ist Kunsthistorikerin und Kuratorin für zeitgenössische Kunst. Sie war Direktorin des NAK Neuer Aachener Kunstverein und dreizehn Jahre lang Hauptkuratorin für zeitgenössische Kunst und Kustodin der Sammlung Malerei und Skulptur am Museum Morsbroich in Leverkusen. Anschließend wechselte sie zum Kunstmuseum Bonn und war Ausstellungsleiterin und Kuratorin für Gegenwartskunst sowie Kustodin der Sammlung der Moderne.
Die Zusage hat sie mit einem Freudenschrei quittiert
Stefanie Kreuzer hat in dieser Zeit viele verschiedene Ausstellungen kuratiert und freut sich nun auf die neue Aufgabe im Kunstmuseum, das nach langer Renovierungsphase im nächsten Jahr wiedereröffnet wird. 1909 gegründet, zählt es zu den ältesten Kunstmuseen des Ruhrgebiets und gehört zu den 21 RuhrKunstMuseen.
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Stefanie Kreuzer wird die Leitung offiziell zum Oktober übernehmen, doch die Vorfreude ist ihr bereits jetzt anzumerken. „Ich bin glücklich, dass es Realität wird. Es sind die ersten Schritte in eine neue Aufgabe“ beschreibt sie die Zusage, die sie mit einem kleinen Freudenschrei entgegengenommen habe. „Eine tolle Perspektive und ein schöner Moment des Neubeginns“, schwärmt sie. „Ein Privileg in solch einer schönen Umgebung arbeiten zu dürfen.“
Kunst muss manchmal auch einfach nur Spaß machen
Sie freut sich darauf, das Haus zu öffnen und „Kunst und Gesellschaft zu verweben“. „Kunst bereichert unser Leben, es ist eine Kommunikation, das Fundament unseres Daseins“, so die neue Leiterin des Museums. Wichtig ist ihr nicht nur die Kunst in ihrer Vergangenheit zu betrachten, sondern sie auch mit in die Gegenwart zu nehmen. Viele Themen seien heute wieder so aktuell wie damals.
„Kunst sollte nicht nur intellektuell ansprechen, sondern auch emotional. Und manchmal auch einfach nur Spaß machen“, sagt Stefanie Kreuzer lachend und man spürt ihre Begeisterung. Dabei ist es ihr wichtig, Möglichkeiten zum Austausch und der Kooperation zu schaffen. Sie freut sich auf die Zusammenarbeit mit ihrem engagierten Team, mit dem sie bereits viele Ideen entwickelt hat, die darauf warten, umgesetzt zu werden.