Mülheim. Die Arbeiten an einem 30-Millionen-Projekt in Speldorf stocken. Woran das liegt und welche Auswirkungen das auf den Verkehr im Stadtteil hat.
Wo einst Accos und das Fitnessstudio Pallas ansässig waren, soll für 30 Millionen das sogenannte Speldorfer Karree entstehen. Bevor es überhaupt losgeht, muss das bestehende Gebäude abgerissen werden. Und genau daran stockt es seit mehreren Wochen.
Der Grund dafür sind Lieferschwierigkeiten insbesondere von Fenstern und Türen für das Übergangsgebäude, in das die Bäckerei Hemmerle während des Neubaus umziehen soll. Es wurde auf dem Gelände eines Autohändlers an der Ecke Flockenweg eingerichtet. Sobald der Neubau steht, soll die Bäckerei wieder an ihren alten Standort zurückkehren.
Geschäftsleute in Mülheim-Speldorf klagen über Umsatzrückgänge
Das Ladenlokal vorübergehend zu schließen, war für Hemmerle freilich keine Option – aus Angst, Kundinnen und Kunden an die Mitbewerber in der direkten Umgebung zu verlieren. Daher kann der noch stehende Rest des bisherigen Gebäudes noch nicht abgerissen werden. Laut der Interessengemeinschaft Speldorf (IGS) sollen die fehlenden Materialien Anfang Juli geliefert werden.
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Die IGS hat daneben vor allem die Verkehrssituation im Auge. Ende Mai konnte sie beim Ordnungsamt erreichen, dass die einseitige Sperrung der Friedhofstraße aufgehoben wird, solange die Abrissarbeiten nicht fortgesetzt werden. „Man hätte einen riesigen Umweg nehmen müssen, und da sind viele lieber gleich zum Hafen gefahren“, erklärt der IGS-Vorsitzende Dennis Weiler.
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Neben der Bäckerei hätten vor allem die Lotto-Annahmestelle und Sport Duwe über Umsatzrückgänge von bis zu 40 Prozent geklagt. „Das ist für den stationären Handel in Speldorf schon existenzbedrohend. Wenn man die Kunden einmal verloren hat, wird es schwierig“, sagt Weiler.
Speldorfer wünschen sich Lösung für die Duisburger Straße
Auch für die zurzeit einspurige Duisburger Straße wünscht er sich eine Lösung. Aktuell bilde sich ein Rückstau bis über die Kreuzung Karlsruher Straße sowie in der anderen Richtung bis zur Unterführung. „Manche stehen da bis zu 15 Minuten“, hat Weiler beobachtet. Eine Optimierung der Ampelschaltung soll für etwas Entspannung sorgen.
Mit dem Ordnungsamt ist die Interessengemeinschaft im ständigen Austausch. Die Speldorferinnen und Speldorfer hat sie zudem gebeten, die Verkehrssituation auf Bildern festzuhalten, um in den Gesprächen gut argumentieren zu können. „Das Ordnungsamt weiß über unsere Sorgen Bescheid, ansonsten werden wir aber auch noch mal das Gespräch mit der BV 3 und der Bezirksbürgermeisterin Elke Oesterwind suchen“, möchte Weiler nichts unversucht lassen.