Mülheim. Den Mülheimer Trödel an der Alten Dreherei bestreiten wirklich noch Privatleute. Gute Laune gibt’s gratis. Wir haben den beliebten Markt besucht.
Für viele Menschen in Mülheim gehört er fest zum Frühlings- und Sommerprogramm: der Trödelmarkt an der Alten Dreherei. Von April bis Oktober findet er statt, immer am ersten Samstag im Monat. Dieses Mal strahlte die Sonne, bei schönstem Wetter lockten nicht nur Schnäppchen, sondern auch ein netter Plausch die Besucher zum Industriedenkmal in Broich.
Von 10 bis 15 Uhr erwartet die Gäste auf dem Außengelände ein Trödelmarkt im traditionellen Sinne. Alle Händler sind Privatleute, die ihre Keller und Dachböden ausgemistet haben und nun ihre Sachen verkaufen möchten. Wer hier Neu- oder Billigware erwartet, sucht vergebens.
Mülheimer Trödelmarkt an der Alten Dreherei: viele kostenlose Parkplätze
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Neben den üblichen ausrangierten Kleidungsstücken und Büchern findet man auch viele interessante Sachen wie alte Schallplatten, Edelsteine, Computer, ein Bauchtanzkostüm oder Bierhumpen. Dazu gibt es Kuchen und Würstchen vom Grill. Der bei allen sehr beliebte Trödelmarkt ist durch die Anbindung zum Radschnellweg und viele kostenfreie Parkplätze rund um die Alte Dreherei gut erreichbar.
Das sonnige Wetter zieht viele Menschen zu der Outdoor-Veranstaltung, und schon zu Beginn ist der Platz gefüllt. Sowohl Besucher als auch Verkäufer haben gute Laune, es darf gefeilscht und gehandelt werden. Stand an Stand reihen sich die Verkaufstische auf dem Parkplatz an der Alten Dreherei. Die privaten Händler fahren mit dem Auto vor und bauen ihren Stand direkt davor auf. Das erspart weites Tragen, und man kann jederzeit noch etwas Ware nachlegen.
Erlös fließt in die weitere Sanierung des Industriedenkmals
Mit 18 Euro für drei Meter ist der Trödelmarkt vergleichsweise günstig. Der Erlös dient der weiteren Sanierung des Industriedenkmals. Die Anmeldung ist einfach, so dass manche, die hier ihre Sachen anbieten, es einfach mal probieren wollen.
Wie auch Gudrun Eilers und Melanie Pilarczyk. Die Freundinnen möchten einen schönen Tag zusammen verbringen. Sie freuen sich über das gute Wetter und nette Gespräche. „Hier sind so viele sympathische Menschen, das macht richtig Spaß“, erklärt Gudrun Eilers. Der Verkauf lohnt sich und macht Freude. „Und nebenbei schafft man noch Platz“, fügt Melanie Pilarczyk hinzu, während der nächste Besucher bereits fündig wurde.
Neuware ist nicht erlaubt, ausgenommen Handarbeiten
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Neuware ist hier nicht erlaubt, als Ausnahme gelten handgefertigte einzelne Produkte, wie zum Beispiel am Stand von Elisabeth Keienburg. Die 92-Jährige verkauft selbstgenähte Taschen, Kissen und Topflappen. „Ich mache alles selber. Gerne nähe ich auch Patchwork“, so Elisabeth Keienburg. „Und wenn etwas mal nicht ganz akkurat ist, wird es wieder aufgetrennt“, ergänzt ihre Tochter Birgit Bercke lachend, die ihr gerne am Stand hilft.
Manche Verkäuferinnen und Verkäufer waren bereits öfter hier, wie Birgit Sellerbeck, die schon zum dritten Mal dabei ist. Für sie stehen die nette Atmosphäre und der Spaß im Vordergrund. „Alle Händler und Besucher sind sehr freundlich, und es entwickeln sich interessante Gespräche“, meint Birgit Sellerbeck. Und als schönen Nebeneffekt habe man ein wenig ausgemistet. „Die Sachen sind doch viel zu schade, um sie wegzuwerfen.“
Mülheimer Trödelmarkt-Fans: „Hier ist es richtig schön“
Auch die Besucher sind von dem Trödelmarkt begeistert. Christian Fild ist durch Zufall im Internet auf die Veranstaltung aufmerksam geworden. „Es gefällt uns super, hier sind wirklich nur Privatleute“, so Christian Fild auf der Suche nach alten Schätzchen. Währenddessen war seine Lebensgefährtin Nadine Niemeyer bereits erfolgreich und lacht: „Bücher für den nächsten Strandurlaub und eine Weihnachtspyramide.“
Vanessa Ußat und Reneé Stahlschmidt aus Mülheim sind gerade erst angekommen. Sie wurden durch die Hinweisschilder auf die Veranstaltung aufmerksam. „Wir gehen gerne auf Trödelmärkte“, sind die beiden sich einig. „Und hier ist es richtig schön.“