Mülheim. Am 10. Juni geht „Lil Clubbing“ an den Start, die Jugenddisko für 14- bis 16-Jährige in Mülheim. Warum das Jugendamt die Party veranstalten muss.
Das Jugendschutzgesetz kann aus Sicht der Betroffenen eine ziemliche Spaßbremse sein. Ab 16 Jahren darf man immerhin bis Mitternacht in die Disco, muss dafür aber gerne mal den Ausweis an der Kasse abgeben und riskiert, zu später Stunde hochnotpeinlich ausgerufen zu werden. Unter 16 geht’s nur mit Sorgeberechtigten in den Club und da stellt sich schnell die Frage: Mit Papa in die Disse - muss das sein? Einzige Ausnahme: Wenn der Veranstalter ein anerkannter Träger der Jugendhilfe ist, darf man auch mit 14 schon allein auf eine Tanzveranstaltung.
Das Jugendamt der Stadt Mülheim zeigt jetzt Herz für junge Nachtschwärmer und veranstaltet am 10. Juni erstmals die Jugenddisco „Lil Clubbing“. Von 18 bis 22 Uhr können Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren in der Alten Dreherei tanzen und feiern. Mit Schoenfeld Event ist ein junger DJ und Veranstalter mit im Boot, der bereits die große Abi-Party auf der Schleuseninsel ausgerichtet hat.
Eine Fortsetzung der Mülheimer Party ist nicht ausgeschlossen
Warum war es dem Amt wichtig, jungen Nachtschwärmern etwas anzubieten? „Wir wissen, dass es für die 14- bis 16-Jährigen wenig Angebote in der Stadt gibt“, erklärt Johannes Glahn vom Amt für Kinder, Jugend, Schule und Integration. Er ist gespannt, ob die Veranstaltung angenommen wird. Grundsätzlich ist eine Fortsetzung nicht ausgeschlossen.
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Da die Alte Dreherei barrierefrei ist und über behindertengerechte Toiletten verfügt, können auch Jugendliche teilnehmen, die auf einen Rollstuhl oder eine Gehhilfe angewiesen sind. „Es kann jeder kommen, der im entsprechenden Alter ist und Lust auf Disko hat“, sagt Johannes Glahn.
Wer dabei sein will, muss sich anmelden
Der Eintritt zur Party ist kostenlos, serviert werden alkoholfreie Cocktails. Es gibt keinen Mindestverzehr. Wer dabei sein will, muss sich lediglich vorher auf der partyeigenen Webseite anmelden. Unter www.lil-clubbing.de gibt es ein entsprechendes Anmeldeformular.
Das spärliche Angebot für Jugendliche in Mülheim ist schon länger Thema in der Stadt. So hat der Jugendstadtrat die Einführung eines Nachtbürgermeisters vorgeschlagen, bekam dafür allerdings eine Absage von der Stadtverwaltung. Die Mitglieder des Jugendstadtrats hatten kritisiert, dass es zu wenige Anlaufstellen gebe und junge Menschen deshalb nur die Wahl zwischen privaten Treffen und der Fahrt in umliegende Städte hätten.