Mülheim. In diesem Jahr haben die NRZ und die Caritas ihren Wunschzettelbaum bei der Touristinfo im Stadtquartier Schloßstraße aufgestellt.

Der Leserladen an der Eppinghofer Straße ist Geschichte. Aber der Wunschbaum, den NRZ und Caritas vor Weihnachten mit Wunschzetteln bedürftiger Menschen aus Mülheim schmücken, um ihnen mit Hilfe der NRZ-Leserinnen und Leser eine kleine Freude zum Frohen Fest zu bereiten, bleibt. Seinen neuen Standort hat der Wunschbaum dankenswerterweise in der Tourist-Info der Mülheimer Stadtmarketing und Tourismusgesellschaft gefunden.

Die Touristinfo liegt denkbar zentral im neuen Stadtquartier Schloßstraße zwischen Rathaus und zentraler Haltestelle. Sie ist also zwischen Schollenstraße und Friedrich-Ebert-Straße zu finden. Bis zum 15. Dezember können Leserinnen und Leser, die ein Herz für Menschen in Not haben, dort, zwischen Stadtinformationen und Energieberatung, einen Wunschzettel vom Wunschbaum pflücken und so den Herzenswunsch eines bedürftigen Mitmenschen erfüllen. Wer ein Päckchen packt, kann dies in der Touristinfo unter den Wunschbaum legen oder im Caritaszentrum an der Hingbergstraße 176 abgeben.

Augen und Ohren offen gehalten

Vonseiten der Caritas begleiten Monika-Schick-Joeres und Rüdiger Piontek die Wunschbaumaktion in bewährter Weise. Die 250 Mitarbeitenden der Caritas halten Augen und Ohren offen, wo es Menschen gibt und mit welchen Menschen sie zusammenarbeiten, die sich einen kleinen Weihnachtswunsch aufgrund ihrer finanziellen Situation nur mit Hilfe von spendenbereiten Mitbürgerinnen und Mitbürgern erfüllen können.

Den Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter der Caritas, die im vergangenen Jahr ihren 100. Geburtstag feiern konnte, begegnen bei ihrer Arbeit vielen Schicksalen, die Menschen in Armut gestürzt haben: Krankheit, kleine Renten, Sucht, Krankheit, Arbeitslosigkeit, Scheidung. „Wir betreuen Hilfsbedürftige vom Kind bis zum Rentner. Aber eine große Gruppe der Hilfsbedürftigen sind die alleinerziehenden Mütter. Für sie ist es in der Coronakrise besonders eng geworden, weil viele von ihnen ihre Mini- und Nebenjobs, etwa in der Gastronomie oder in der Reinigungsbranche, verloren haben und im Lockdown auch die kostenlosen Schulmittagessen für ihre Kinder weggefallen sind“, weiß Monika Schick-Jöres.

Die Wunschbaumzettel können vom Baum gepflückt werden.
Die Wunschbaumzettel können vom Baum gepflückt werden. © Thomas Emons

Auf den Zetteln sind die unterschiedlichsten Wünsche verzeichnet. Sie reichen von Einkaufs- und Kinogutscheinen über Spielzeug und Hygieneartikel bis hin zu Pullovern, Schuhen, Mänteln, Windeln und nahrhaften Päckchen mit haltbaren Lebensmitteln. „Wir haben zum Beispiel den Wunschzettel einer werdenden Mutter aufgehängt, deren Kind Mitte Dezember auf unserer Welt erwartet wird“, berichtet Schick-Jöres. Und so ein kleines Christkind braucht natürlich einiges an Babykleidung, Windeln und Spielzeug.

Rüdiger Pilotek und Monika Schick-Jöres sind immer wieder überwältigt und begeistert von der anhaltenden Hilfsbereitschaft der Mülheimer. Seit mehr als 25 Jahren verteilt die Caritas vor Weihnachten Geschenkpakete an bedürftige Mitbürgerinnen und Mitbürger. Seit sieben Jahren ist die NRZ mit im Boot. Insgesamt rund 1000 Pakete kommen mithilfe der Caritas-NRZ-Wunschbaumaktion im Advent zusammen. Dafür danken wir an dieser Stelle allen Spendern.

Geschenke kommen garantiert an

Wir wissen, dass viele Familien ganz bewusst im Advent mit ihren Kindern Geschenkpäckchen für Bedürftige packen, um ihnen zu zeigen, dass längst nicht alle Menschen vor Weihnachten aus dem Vollen schöpfen können. Wir können allen Spendern versichern, dass die Geschenkpakete bei ihren Empfängern gut ankommen und von ihnen dankbar angenommen werden. Die Pakete werden kurz vor Heiligabend von den Caritas Mitarbeitenden an ihre Klienten und Klientinnen weitergegeben.