Mülheim. Bei der NRZ-Wunschbaumaktion haben jetzt schon mehr Menschen einen Wunschzettel abgeholt als 2018. Bis zum 14. Dezember läuft die Aktion noch.
Annabell wünscht sich das Gesellschaftsspiel „Schweine-Schwarte“ und sie hat einen wunderschönen, sehr bunten Wunschzettel geschrieben. „Das Spiel kann ich mit meiner Familie oder mit meinen Freunden spielen“, erklärt die Neunjährige, die nach den Sommerferien auf die Realschule wechselt. Sie hat das Spiel, in dem es um ein Schwein, das Hamburger liebt, geht, im Fernsehen gesehen. Und sich dazu noch warme Ohrschützer für den Schulweg im Winter gewünscht. „Letztes Jahr habe ich auch ein ganz tolles Geschenk bekommen“, erzählt Annabell und strahlt. Sie und ihre drei Geschwister gehören zu den vielen Kindern in Mülheim, die durch die NRZ-Wunschbaumaktion ein Weihnachtsgeschenk erhalten.
Annabells Mutter ist vor zehn Jahren aus Nigeria nach Mülheim gekommen. „Ich freue mich sehr auf Weihnachten, aber ich weiß nicht, wie das Geschenk zu uns kommt. Da macht Mama ein Geheimnis draus“, sagt Annabell. An Heiligabend, erzählt sie, liegt dann für jeden das Geschenk unter dem Baum.
Wohl bis zu 2000 Spender
Monika Schick-Jöres, die seit 2013 die Wunschbaumaktion für die Caritas betreut, ist überwältigt, dass noch einmal mehr Menschen sich beteiligt haben. „Die Welle der Solidarität ist riesengroß, das freut mich sehr“, sagt die Mülheimerin. Zwar sei noch eine Woche Zeit, einen Wunschzettel abzuholen. „Schon jetzt sieht es aber so aus, dass mehr Spender als im vergangenen Jahr zusammenkommen“, erzählt sie. 1700 seien es 2018 gewesen, dieses Jahr werden es wohl 2000. Dabei, so Schick-Jöres, hätte sie nicht gedacht, dass noch mehr gestemmt werden könnte. „Der organisatorische Aufwand ist schon hoch, aber es lohnt sich total“, sagt sie. „Und der Bekanntheitsgrad ist offenbar noch mal gestiegen.“ Das sei besonders toll, weil so noch mehr Bedürftige ein Weihnachtsgeschenk erhalten würden.
Die 250 Mitarbeiter der Caritas in Mülheim halten das ganze Jahr über die Augen auf und schlagen Menschen für die Aktion vor, die sozial besonders benachteiligt sind. Im Unterschied zu einigen anderen Städten im Ruhrgebiet gebe es in Mülheim auch keine Probleme mit minderwertigen Geschenken, kaputten Artikeln oder gebrauchter Kleidung. „Wir bekommen immer nur positive Rückmeldungen von den Beschenkten“, sagt Schick-Jöres. Da werde kein Müll verschenkt.
Liebevoll verpackte Präsente
Die Spender, das ist schon jetzt an den zahlreichen, liebevoll verpackten Präsenten zu sehen, geben sich große Mühe. „Die allermeisten schreiben eine persönliche Karte und viele schenken auch noch Süßigkeiten und andere Kleinigkeiten dazu“, erzählt die Mülheimerin. Das, sagt Schick-Jöres, sei für sie Weihnachten.
Für Jürgen Schwalb, der seit vielen Jahren als Spender bei der Wunschbaumaktion mitmacht, kommt es vor allem darauf an, dass die Präsente ankommen. „Das System funktioniert und ich kann den Kindern eine Freude machen“, sagt er. „Mir ist es sehr, sehr wichtig zu helfen.“
Jetzt noch mitmachen bei der NRZ-Wunschbaumaktion
Die Wunschbaumaktion der NRZ und der Caritas läuft unter dem Titel „Freude schenken“. Der Weihnachtsbaum – mit Wünschen von Kindern, Männern, Frauen und Senioren – ist im NRZ- Leserladen geschmückt. Noch können Sie, liebe Leserinnen und Leser, dem Christkind unter die Arme greifen und die Wunschzettel an der Eppinghofer Straße 1-3 pflücken. Die Geschenke sollten bis spätestens Samstag, 14. Dezember, im Leserladen abgegeben werden, damit diese – organisiert durch Monika Schick- Jöres von der Caritas – rechtzeitig zum Weihnachtsfest bei den Menschen landen.
Der Leserladen hat montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, an den Adventssamstagen sind unsere Mitarbeiter von 10 bis 16 Uhr für Sie da.