Mülheim. . Das Experiment Mitmachausstellung im Mülheimer Kunstmuseum ist sehr gut angekommen. Die Bauhaus-Schau mit Möbeln und Design eröffnet am 16. Mai.
Das Bauhaus, das in diesem Jahr sein hundertjähriges Bestehen feiert, passt auch gut zu Mülheim. Mit Klee, Kandinsky und Feininger verfügt die Sammlung Ziegler über Werke zentraler Künstler, die am Bauhaus in Dessau in den 20ern als Meister arbeiteten. Auch Werner Graeff, der lange in Mülheim wirkte, ging als Student ans Bauhaus, als jenes noch in Weimar angesiedelt war. Das Museum machte diese Verbindung schon einmal, 2011, zum Thema einer Ausstellung: „Das Bauhaus und danach. Werner Graeff und die Nachkriegsmoderne“.
Jetzt hatte Museumschefin Beate Reese aber eine andere Idee, die auch gut zum Rahmen des Museums Temporär an der unteren Schloßstraße passt. Sie weiß, dass es in zahlreichen Mülheimer Haushalten Bauhaus-Design und Bauhausmöbel gibt, teilweise Originalstücke, zum Teil Repliken und Nachbauten.
Klare Form ist zeitlos und gerade wieder sehr gefragt
Die klare Form, die mit dem Bauhaus verbunden wird, ist zeitlos und gerade wieder sehr gefragt: Wagenfeld-Lampe, der Wassily-Sessel von Marvel Breuer oder die Obstschale von Josef Albers sind Klassiker. Reese rief dazu auf, dem Museum Bauhausstücke zur Verfügung zu stellen und Fotos einzureichen.
Der Aufruf stieß auf sehr große Resonanz, freut sich Reese. „Das Experiment einer Mitmachausstellung ist gelungen“, stellt sie fest. Um die 50 Einsendungen gingen ein. Gemeinsam mit Anke Reich vom Auktionshaus, die sich in ihrem Studium eingehend mit dem Bauhaus befasst hat, und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Simone Scholten sichtete Reese die Fotos. „Es war eine schnelle Sitzung. Wir haben nur zwei, drei Sachen aussortiert, bei denen die Herkunft nicht ganz gesichert war“, erzählt sie.
Vielversprechende und spannende Einsendungen
Was die Bürger eingeschickt haben, sei vielversprechend und spannend. Auch einige Überraschungen seien darunter, die Reese aber noch nicht preisgeben möchte. Dass die Möbel Gebrauchsspuren aufweisen, ist für sie kein Makel. Es zeige sich nur, dass man mit diesen Stücken lebe. Auch eine stadtgeschichtliche Überraschung gab es für sie. 1929 war im grünen Forstbachtal eine nicht realisierte Werkbundsiedlung geplant. Die Ausstellung wird am 16. Mai um 18 Uhr eröffnet.