Mülheim. . Das Gutachten zum günstigen Wohnraum lässt noch auf sich warten. Der Bedarf soll aber in die Hunderte gehen.
Das Ergebnis des Gutachtens, das die Stadt im vergangenen Jahr in Auftrag gegeben hat, um den Bedarf an bezahlbarem Wohnraum in Mülheim zu ermitteln, lässt zwar weiter auf sich warten. Allerdings ist laut Informationen der Readktion bereits sichtbar, dass im preiswerten Segment in der Stadt ein erhebliches Problem besteht. Demnach soll der Bedarf an günstigen Wohnungen in die Hunderte gehen.
Präzisere Angaben wird es wohl erst in einigen Monaten geben, wenn die Verwaltung das Gutachten präsentiert. Dann wird es auch um die Frage gehen, auf welchen Grundstücken in Mülheim überhaupt die Möglichkeit besteht, den Bedarf zumindest in Teilen kurzfristig zu decken.
Kommt ein Runder Tisch nach Hamburger Vorbild?
Innerhalb der Politik dreht das Thema günstiger Wohnraum bereits die ein oder andere Runde. So beauftragte der Sozialausschuss nach Antrag der SPD die Verwaltung, Gespräche mit Aldi-Süd zu suchen und die Frage zu klären, inwiefern die Möglichkeit besteht, in Mülheim ähnliche Wohnungsbauprojekte wie in Berlin umzusetzen. Dort möchte Aldi Nord über seinen Filialen teilweise sechsgeschossigen Wohnraum schaffen. Außerdem soll die Verwaltung prüfen, ob ein runder Tisch mit allen maßgeblichen Akteuren der Mülheimer Wohnungswirtschaft initiiert werden kann. Vorbild soll das Hamburger „Bündnis für das Wohnen“ sein. Darin arbeitet der Hamburger Senat bereits seit 2011 gemeinsam mit Verbänden der Wohnungswirtschaft und den Mietervereinen daran, den Wohnungsmarkt in der Hansestadt sozialverträglich weiterzuentwickeln.
Die Bewilligungsmiete wurde erhöht
Wie sozialverträglich die Mieten in Mülheim noch sind, wollten unterdessen die Grünen im Sozialausschuss wissen. Draufhin teilte die Stadt mit, dass die Landesregierung die Bewilligungsmiete in den Städten mit Mietniveau 3 angehoben hat. Dieses Niveau legt die maximale Höhe der Miete für Sozialwohnungen (Bewilligungsmiete) fest. Laut Stadt wurde die Bewilligungsmiete um 30 Cent erhöht und liegt jetzt bei 5,55 Euro pro Quadratmeter. Damit übersteigt sie die festgelegten Kosten der Unterkunft, die teilweise erstattet werden und in Mülheim derzeit bei 5,45 Euro pro Quadratmeter liegen. Demnach wäre in diesem Jahr theoretisch sogar ein Spielraum für Mieterhöhungen bei Sozialwohnungen gegeben.