Moers. .
Der Tierschutzverein bemüht sich um einen Neuanfang. Den ersten Schritt dazu machte der zerstrittene Verein allerdings jetzt vorsichtshalber hinter verschlossenen Türen: Zur außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde die Presse ausgeschlossen – auf Geheiß des geschäftsführenden Restvorstandes.
Über die Ergebnisse der Versammlung berichtete der Vorstand am Montag in einer Pressemeldung. Danach wählten die 79 stimmberechtigten Mitglieder den Moerser Peter Kuhnen zum neuen Vorsitzenden und Birgit Mühlberger zur Stellvertreterin. Ebenfalls gewählt wurden Gisela Kuhnen und Werner Spielmann als Beisitzer. Schriftführer Timo Franzen und Beisitzerin Gisela Großmann wurden bestätigt.
Ob Kuhnen und sein nur teilweise neues Team Ruhe in den Verein bringen können, wird sich zeigen, denn eine Menge Zeit und Mühe dürfte die Aufarbeitung der Vergangenheit kosten – in doppelter Hinsicht. So wurde der Vorstand nach seinem Rechenschaftsbericht und dem Bericht der Kassenprüfer von der Versammlung für das Geschäftsjahr nicht entlastet. Auf Nachfrage sagte Peter Kuhnen, dass beispielsweise Belege aus der Zeit von September bis Dezember vergangenen Jahres fehlen: „Der Vorstand und drei Kassenprüfer werden alle Unterlagen des Geschäftsjahres 2013 unter die Lupe nehmen“, versprach Kuhnen.
Geprüft werden soll auch der „berufliche Werdegang“ eines Vorstandsmitgliedes, heißt es in der Pressemitteilung. Dahinter steckt der auf der Versammlung geäußerte Vorwurf, dass die betreffende Person mehrere Jahre in einem Tierversuchslabor gearbeitet habe – und sich somit nicht für Tierschutzarbeit eigne.
Zurückhaltend – mit Blick auf die erst wenige Tage dauernde Amtszeit – zeigte sich Kuhnen auf Fragen zur Finanzlage des Vereins. Man werde wohl die Rücklage „weiter abschmelzen müssen“, sagte er. Spenden für das neu zu bauende Hundehaus – bisher wurden 54 000 Euro gesammelt – werde man aber „definitiv nicht“ für den allgemeinen Vereinshaus verwenden.