Neukirchen-Vluyn. . Die Mieter an der Kantstraße sind sauer: Der Vermieter kommt mit dem Abarbeiten der Wasserschäden nicht nach, sagen sie. Das Wasser steht teilweise noch im Keller. Vivawest spricht in diesem Zusammenhang von Prioritäten.
Es riecht muffig. Feucht. Klamm. Moderig. Die Kisten an der Wand des Kellers sind komplett durchgesuppt, die Inhalte reif für den Müll. In der Mitte des Raumes steht immer noch ein kleiner See aus braunem Brackwasser. Falls die Versicherung mal vorbeigucken möchte. Im Nachbarkeller hat die Mieterin nach dem letzten großen Regenguss fünf Eimer Wasser entsorgt. Auch hier sind die Folgen der jüngsten Unwetter deutlich zu sehen. Die Mieter der Gebäude an der Kantstraße sind verärgert. Sie haben das Gefühl, von der Vivawest Wohnen GmbH mit den Schäden alleine gelassen zu werden.
„Man muss immer erst drohen, sonst passiert da gar nichts“, ärgert sich Roger Dickmajer und meint damit neben der Wasserproblematik unter anderem den Hausflur, der dringend einen Anstrich gebrauchen könnte. Die Grünpflege. Oder andere Wartungsarbeiten, die ausbleiben, wie er sagt. Die Reinigung der Dachrinnen beispielsweise. Ein Blick zur Außenwand: Hier verläuft ein Fallrohr, das zu kurz ist, das Wasser müsste wegen des Gefälles aufwärts fließen, um zum Kanal zu gelangen. „Das ist gemeldet“, ist vom technischen Service des Kundencenters von Vivawest Wohnen in Moers zu erfahren. Die Gefälle müssten angehoben werden. Man will sich kümmern und wirbt um Verständnis. „So was hatten wir noch nie. Das Problem: Wir sind von den Sturzregenfällen überrascht worden“, sagt der Experte vom Kundendienst.
Nun müssten die Vertragspartner an vielen Stellen tätig werden. „Wenn irgendwo ein Fallrohr abgerissen ist, hat das Prio 1“, sagt der Moerser Kundendienstler. „Notfälle müssen in den First Level.“ Laut Vivawest ist derzeit ein Team zur Reinigung der Dachrinnen in allen Quartieren in Neukirchen-Neukirchen-Vluyn unterwegs.
Und: Für den heutigen Tag sei in der Kantstraße eine Schadensbegutachtung durch die Dienstleister vorgesehen, teilt die Vivawest Wohnen GmbH weiter mit. Sobald man die Ursache der Schäden eindeutig identifiziert habe, werde man kurzfristig geeignete Maßnahmen ergreifen. „Unsere Task Forces arbeiten alle, auch in der siebten Woche, unter Hochdruck“, heißt es aus der Vivawest-Pressestelle mit Blick auf eine sehr hohe Anzahl an Sturmschadensmeldungen – insbesondere auch in anderen Gebieten.
Und die anderen Mängel? „Der Fluranstrich ist eine geplante Instandhaltungsmaßnahme“, erklärt der Kundendienst. Das würde zentral von Gelsenkirchen gesteuert und sukzessive in größeren Einheiten gemacht. Über die Balkone hieß es vor acht Jahren auch, die würden gemacht, sagen Roger Dickmajer und Anke Honus. Zunächst steht nun aber das Wasser im Keller respektive im Fokus.