Neukirchen-Vluyn. . Die Gutachten sind jetzt an die Gläubiger verschickt worden, damit die Stellung beziehen können. Sofern es im weiteren Verlauf keine Einwände gibt, kann womöglich tatsächlich noch in diesem Jahr ein Termin für die Zwangsversteigerung des Areals Vluyner Nordring /Leibnizstraße festgesetzt werden.
Die Entwicklung der Flächen rund um das Gebiet Vluyner Nordring /Leibnizstraße geht zwar schleppend voran, aber sie geht voran. Wie Bürgermeister Harald Lenßen auf Nachfrage der Redaktion sagte, liegen mittlerweile alle notwendigen Gutachten vor. Zuletzt hatten die Stadt und alle weiteren Beteiligten darauf gewartet, dass noch ein Schadstoffgutachten nachgereicht wurde. Auch dieses Papier liegt nun vor.
Die Gutachten sind nach Stadtangaben an die Gläubiger weitergereicht worden. Diese haben nun Zeit, innerhalb einer Frist von drei Wochen Stellung zu den dort aufgezeigten Punkten zu beziehen. Sollte es keine Einwände geben, wird der Verkehrswert für das Areal formal festgesetzt. „Nach Informationen der Verwaltung ist der sehr niedrig angesetzt“, sagt Lenßen – allerdings ohne diesen Umstand weitergehend zu bewerten.
Wenn nach einer weiteren vierwöchigen Frist keine Einsprüche vorliegen, kann der Termin für die Zwangsversteigerung festgesetzt werden, bestätigt der Bürgermeister. Er äußerte sich zuversichtlich, dass es wie erwartet noch in diesem Jahr zu einer Zwangsversteigerung kommen wird.
Auf diesen Termin warten Politik und Verwaltung seit längerem. Erst wenn die Eigentumsfrage geklärt ist, kann eine städtebauliche Entwicklung auf den Flächen forciert werden. Derzeit werden die Gebäude zwangsverwaltet.
Die unklaren Verhältnisse führten gerade im Frühjahr dieses Jahres zu Unzufriedenheiten. So beklagten sich Mieter vom Vluyner Nordring unter anderem darüber, dass der Zustand der Elektroleitungen in ihren Wohnungen lebensbedrohlich sei.
Von Stromspannungsspitzen bis 400 Volt war die Rede. Die für die Hausverwaltung des betreffenden Gebäudes zuständige Verwaltungsgesellschaft Lindenthal-Gartenstadt mbH zeigte sich seinerzeit mit Blick auf die öffentliche Klärung der Situation wenig auskunftsfreudig.
Für Angst und Schrecken in der Gegend sorgten zudem diverse Brände im März/April. In Folge dessen hatte die Stadt im Mai die Nutzung der Leibnizstraße 10 untersagt. Gleichzeitig hatte die Bauaufsicht zusammen mit dem zuständigen Brandschauer damit begonnen, die weiteren Immobilien auf Mängel hin zu untersuchen.