Neukirchen-Vluyn. .
Die Brandstiftungsserie in den Hochhäusern reißt nicht ab: Am Samstag brannte es wieder am Vluyner Nordring. Auch diesmal kamen kein Bewohner zu Schaden, die Feuerwehr konnte auch dieses Feuer rechtzeitig unter Kontrolle bringen. Die Polizei indes steht, was die Aufklärung der Straftaten angeht, vor Schwierigkeiten – in den Hochhäusern, so ein Polizeisprecher, gehe es zu „wie in einem Taubenschlag“.
Drei mal brannte es bislang am Vluyner Nordring, jeweils ein mal an der Humboldtstraße und der Leibnitzstraße. Die jetzige Serie ist nicht die erste; bereits vor Jahren wurde eine Ermittlungskommission eingesetzt, aber den oder die Täter konnte sie nicht finden. Bislang bleibt der Kripo nur die Feststellung, dass es sich in allen Fällen um Brandstiftung handelt.
Polizeisprecher Josef Wißen machte sich gestern vor Ort ein Bild von der Lage: „Gleichgültig ob fahrlässig oder vorsätzlich: Es bleibt Brandstiftung.“ Alle anderen Möglichkeiten, so Wißen, seien definitiv auszuschließen.
Angeblich, so Josef Wißen weiter, solle es in den Hochhäusern noch öfter gebrannt haben. Aber die Suche nach dem Brandstifter gestaltet sich schwierig: Gemeldet seien in dem Gebäude am Vluyner Nordring weniger als 30 Personen, aufhalten aber würden sich dort Hunderte. Wer wann und wie Zugang erhalte, lasse sich nicht nachvollziehen oder kontrollieren.
Frank Grusen, Pressesprecher der Stadt Neukirchen-Vluyn, erklärte, dass Bauaufsicht und Brandschauer die Häuser am Vluyner Nordring überprüft hätten. Das Ergebnis: Sie dürfen weiter genutzt werden, sofern ein bestimmter Maßnahmenkatalog umgesetzt wird. „Es wurde noch keine Frist gesetzt“, so Grusen, ließ aber keinen Zweifel daran, dass man mit der Umsetzung der Maßnahmen nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag warten werde. Sollte außerdem das Sozialamt Hinweise darauf erhalten,. dass die Wohnumstände am Nordring unzumutbar seien, würde man reagieren.
Die Häuser stehen unter Zwangsverwaltung, die Versteigerung steht an. Bürgermeister Harald Lenßen suchte gestern den Moerser Amtsgerichtsdirektor Klaus Krichel auf, um sich nach dem Verfahrensstand zu erkundigen. „Das Verfahren wird mit der gebotenen Zügigkeit bearbeitet“, so Krichel danach im Gespräch mit der Redaktion.
Auch wenn das Verfahren zügig läuft – wer soll die Ruinen kaufen? Auf die Frage, ob die Stadt ein Gebot abgeben werde, antwortete Grusen: „Es ist noch der falsche Zeitpunkt, sich dazu zu äußern.“