Neukirchen-Vluyn. .

Zu einem spektakulären Einsatz musste die Feuerwehr in der Nacht zu Donnerstag ausrücken, nachdem die Wehrleute gerade von einem Kellerbrand an der Hochkamer Straße wieder im Gerätehaus angekommen waren: Feuer im fünften Stock eines Hochhauses am Vluyner Nordring. Mit einer Drehleiter gelang es, einen Menschen von einem Balkon im sechsten Stock zu retten.

Der Alarm ging um 21.25 Uhr ein. Da der Einsatzleiter der Vluyner Feuerwehr das Gebäude bereits von früheren Einsätzen kannte, alarmierte er sofort zusätzlich den Löschzug Neukirchen und forderte in Moers eine zweite Drehleiter an. „Wir kennen das schon“, kommentiert Jörg Uhlig, Pressesprecher der Feuerwehr.

Drei Atemzüge sind schon tödlich

Drei Trupps drangen unter Atemschutz durch das Treppenhaus in den fünften Stock vor, wo im Flur einer unbewohnten Wohnung Müllsäcke brannten. Mit Fluchtmasken konnten die Wehrleute einige Hausbewohner in Sicherheit bringen, ein Mieter allerdings musste mit der Drehleiter vom Balkon der sechsten Etage gerettet werden. Man dürfe sich, so erklärt Jörg Uhlig, über die Gefährlichkeit von Rauchgasen keine Illusionen machen: „Bei einem Wohnungsbrand werden giftige Rauchgase freigesetzt. Drei Atemzüge reichen, um einen Menschen zu töten.“

Der Einsatz im Hochhaus war um 22.38 Uhr beendet, die Wehrleute rückten wieder ein. Aber diese Nacht war noch nicht zu Ende: Der Löschzug Vluyn und die Löschgruppe Niep wurden um 1 Uhr erneut alarmiert: Feuer am Ophülsgraben. Ein Mann hatte es gemeldet, war aber nicht mehr vor Ort, als die Feuerwehr eintraf.

Die Besatzung von zwei Streifenwagen der Polizei, sowie die Einsatzkräfte der Feuerwehr machten sich auf die Suche und fanden kurze Zeit später in einem Erdloch brennenden Müll. Die Wehrleute löschten auch diesen Brand, und kurz vor zwei Uhr war der dritte Einsatz in dieser Nacht beendet. Begonnen hatte alles mit einem Zimmerbrand an der Hochkamer Straße kurz vor 20 Uhr.

Als erstes ein Kellerbrand

Beim Eintreffen der Feuerwehr drang bereits dichter Rauch aus dem Mehrfamilienhaus. Die Feuerwehr setzte – wie auch beim Einsatz im Hochhaus wenige Stunden später – drei Trupps unter Atemschutz ein, die in das Gebäude eindrangen. Personen hielten sich beim Eintreffen der Feuerwehr schon nicht mehr im Gebäude auf. Die Atemschutztrupps erkundeten das Haus und stellten einen Kellerbrand fest. Ein Trupp unter Atemschutz mit einem C-Rohr löschte das Feuer. Während der Löscharbeiten wurde der Hochleistungslüfter zur Entrauchung des Hauses vorgenommen. Die Wärmebildkamera wurde zu Suche nach Glutnestern eingesetzt. Die Feuerwehr schaltete das Haus spannungsfrei.