Moers. .

Seit mehr als zwei Jahren steht der frühere katholische Kindergarten am Länglingsweg in Schwafheim leer. Jetzt wird das Gebäude erneuert. Läuft alles planmäßig, wird schon im Sommer in den Räumen wieder Kinderlärm zu hören sein. Die Einrichtung für 36 Kinder bekommt den schönen Namen „Die Grünschnäbel“.

Hinter der Initiative stehen zwei Frauen, die sich mit der Kinderbetreuung in freier Trägerschaft bestens auskennen: Petra Köhler, seit zehn Jahren Vorsitzende des Trägervereins „Grafschafter Knirpskiste“, und Elke Domogalla, die die Einrichtung mit 27 Plätzen seit ihrer Gründung leitet. Den beiden Schwafheimerinnen trug Peter Bongard, der Investor und Bauherr des benachbarten Gesundheitszentrums „Care Carré“, seine Idee vor, den ehemaligen katholischen Kindergarten wiederzubeleben. Bongard beließ es freilich nicht bei Worten: 150 000 Euro investiert er in die Sanierung des Gebäudes, das derzeit kernsaniert wird. Vergangene Woche gab auch der zuständige Fachausschuss des Rates „grünes Licht“ für die unabhängige Einrichtung, um die Unterversorgung Schwafheims mit Kindergartenplätzen auszugleichen.

Auf jedes Kind eingehen

Entstehen sollen maximal zwei Gruppen für jeweils neun „Grünschnäbel“ von drei bis sechs Jahren sowie mindestens eine Gruppe für Kinder unter drei Jahren, kündigt Petra Köhler an, die gerade dabei ist, zusammen mit Elke Domogalla die letzten organisatorischen und pädagogischen Fragen zu klären. Dabei dient die „Grafschafter Knirpskiste“ als Vorbild. Jede Gruppe wird mit zwei Betreuerinnen arbeiten, mindestens eine von ihnen muss eine Erzieher-Ausbildung haben. „Wir legen Wert auf eine zeitgemäße und hochwertige pädagogische Arbeit“, sagt Elke Domogalla. Für Eltern sei es wichtig zu wissen, dass ihre Kinder gut betreut werden. „Dank der kleinen Gruppen von jeweils neun Kindern und zwei Betreuern in der Tagespflege können wir individuell auf jedes Kind eingehen.“ Darüber hinaus versuchen die „Grünschnäbel“, möglichst viele Eltern mit einem flexiblen Betreuungsmodell bei der Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Kindererziehung zu unterstützen, ergänzt Petra Köhler.

„Wir fangen bei Null an“

Im März, so hofft sie, werden die ausstehenden Formalitäten geklärt sein, so dass Eltern dann die Möglichkeit bekommen, ihre Kinder bei den „Grünschnäbeln“ anzumelden. Im August soll es losgehen. Bis dahin, weiß Petra Köhler, ist noch eine Menge zu tun: „Wir brauchen Spielzeug, die ganze Einrichtung, das Außengelände muss gemacht werden – wir fangen bei Null an.“

Gleichwohl ist bislang alles reibungslos gelaufen, was nicht nur an der Bereitschaft von Peter Bongard zur Investition liegt. Auch für die Stadt hat Petra Köhler lobende Worte: „Ohne die lösungsorientierte Haltung des Jugendamtes wäre aus den ‘Grünschnäbeln’ nichts geworden.“