Moers. .
Die Idee wurde im Hegering Moers, dem Zusammenschluss der hiesigen Jägerschaft, geboren. Zum Schutz der Umwelt arbeiten sie mit dem Naturschutzbund, den Landwirten und Forstämtern zusammen. Die Landwirte wiederum sind in Sachen Gewässerschutz eng mit dem Energieversorger Enni verbunden. „Es ist ein Puzzle, jeder macht ein Stück“, beschreibt es Hegeringleiter Tim Schulz, „die Idee war, eine Klammer darum zu machen.“ Und so wurde der Moerser Umwelttag aus der Taufe gehoben.
Mitstreiter waren schnell gefunden. Der Naturschutzbund (Nabu), die Landwirte der Umgebung, die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, das Forstamt Niederrhein (Landesbetrieb Forst und Holz NRW), die Enni Unternehmensgruppe, der Verein für Sportfischer Kapellen (VFS) – alle arbeiten mit und für die Natur. Es gibt nur eine Umwelt für alle, und alle setzen sich für die eine ein.
An die Natur am Niederrhein werden die unterschiedlichsten Anforderungen gestellt: Landwirte bauen Nahrungsmittel an, Forstämter bewirtschaften den Wald, Jäger hegen und bejagen die Wildbestände, Naturschützer legen Biotope an, Erholungssuchende nutzen sie für Spaziergänge, oft mit Hund. Sie alle teilen sich ein und dieselbe Fläche.
Der Umwelttag soll Verständnis wecken. Verständnis der Hundehalter und Spaziergänger für das Wild, das zum Überleben Ruhezonen benötigt. Verständnis für die Forstämter, die die verschiedenen Holzarten einer Nutzung zuführen. Verständnis für die Naturschützer, die unberührte Natur erhalten wollen. Verständnis für die Landwirte, die möglichst viel Ackerfläche brauchen.
Erlebnis besonders für Kinder
Besonders für Kinder ist die neun Kilometer lange Route, die am Schloss Lauersfort beginnt und nach neun Stationen beim Grillen am Waldsee des VFS Kapellen endet, ein Erlebnis. Ist das da drüben ein Kaninchen oder ein Hase? Welche Tiere leben auf dem Feld, welche im Wald?
Kinder sollen sich als Teil der Natur erfahren. Die Erfahrung der Naturexperten ist, dass es 14-Jährige gibt, die noch nie im Leben einen Frosch gesehen haben. Geschweige denn einen Fuchs – dabei ist Meister Reinecke sogar mitten in der Stadt unterwegs. Dass in der Natur auch Gefahren lauern, wird nicht verschwiegen. Der Fuchsbandwurm ist für den Menschen höchst gefährlich – es soll in Moers bereits Fälle leberkranker Kinder gegeben haben. Nicht umsonst fassen Jäger erlegte Füchse nur noch mit Handschuhen an.
Die Route ist ausgeschildert und kann zu Fuß oder mit dem Fahrrad absolviert werden. Das „KaffeeKränzchen“ auf dem Agnetenhof bietet Gelegenheit zum Ausruhen, am Zielpunkt gibt’s Getränke und Allerlei vom Grill.