Moers.

Stubsnäschen, süße Augen und ein weiches Fell. Welches Kind wünscht sich nicht ein kleines Kaninchen? Gerade zur Osterzeit werden diese besonders beliebt, jedoch warnen Tierschützer: Mit einem Haustier kommt eine Menge Verantwortung auf die Familie zu!

Vor allem die Feiertage seien wegen ihrer Hektik alles andere als ideal für das Einleben des Tieres. Margret Baß vom Tierheim Moers empfiehlt den Familien, sich vor der Anschaffung intensiv mit dem Tier zu befassen. Viele wüssten gar nicht, wie viel Arbeit ein Haustier mit sich bringt, sagt die Expertin. Meist sei es mit der Anschaffung des Tieres nicht getan, da auch in Gehege, Futter und mögliche Partner für das Tier investiert werden müsse.

Zusätzliche Kosten könnten beim Tierarzt anfallen. Auch der Faktor Platz sollte nicht zu kurz kommen, um eine artgerechte Haltung zu gewährleisten. Margret Baß rät zur Literatur und informiert auch gerne persönlich Familien und Schulklassen. Sobald sie allerdings merke, dass ein Tier als Geschenk gedacht ist, würde sie nicht vermitteln: „Man sollte Kindern kein Haustier kaufen, damit sie Verantwortung übernehmen. In erster Linie sollte das Verlangen nach dem Tier von den Eltern kommen!“

An Allergien gedacht?

Tiere können für ihre Halter schnell unangenehm werden, wenn man zum Beispiel allergisch reagiert oder nicht bedacht hat, dass gerade Kaninchen oder Hamster alles Mögliche anknabbern und teils nicht stubenrein sind. Außerdem können die Tiere lautes und störendes Verhalten an den Tag oder „an die Nacht“ legen. Besonders kleine Kinder verlieren schnell die Lust am Tier, da Kleintiere auch gerne mal beißen oder kratzen, weiß die Frau vom Tierheim.

Dass so viele „Weihnachts“-Tiere zu Ostern ins Heim gebracht werden, so Margret Baß, liege eher daran, dass viele Familien zwischenzeitlich gemerkt hätten, dass ein Haustier nicht das Richtige sei. Und spätestens vorm nächsten Urlaub wüssten viele nicht wohin mit dem Tier. Letzte Lösung sei meist das Tierheim. Außerdem haben die Tiere – vor allem Hunde – nun meist ihre Niedlichkeit verloren.

Aktuell beherbergt das Tierschutzzentrum und Tierheim Moers 25 Katzen, 23 Kaninchen und 11 Hunde, die erst nach Kontrolle der Haushalte an Privatpersonen vermittelt werden. So wird sicher gestellt, dass es dem Tier in seinem zukünftigen Zuhause gut geht. So verzeichnete das Tierheim in den letzen Jahren auch nur eine geringe Rückläufigkeit und es kommt nur selten vor, dass Tiere mit verfilztem Fell oder langen Krallen zurück kommen.

Auch Stofftiere machen Freude

Wer sich lange mit dem Thema Haustier beschäftigt hat und danach nicht die Lust verloren hat, für den kommen tatsächlich Hund, Katze und Kaninchen in Frage, meint Margret Baß. Ansonsten sollte man überlegen, ob man lieber darauf verzichtet und den Kindern mit Stofftieren eine Freude macht. Denn eins ist klar, so Margret Baß: „Tiere sind zwar eine süße Überraschung beim Eiersuchen, bedeuten aber auch Verantwortung für 10 bis 15 Jahre.“