Neukirchen-Vluyn. .
Unter dem Motto „Leben spenden, macht Schule“ lud das Julius-Stursberg-Gymnasium gestern gemeinsam mit der „Deutschen Knochenmark Spender Datei“, DKMS, zu einer großen Typisierungsaktion ein. Dabei ging es darum, Leukämiekranken zu helfen. Von 9.30 bis 15 Uhr ließen sich viele Schüler, Eltern, Lehrer, und auch ich mich selbst typisieren.
Dabei musste ich mir, nach der Aufnahme von Personalien, Körpergröße und Gewicht und Ausschluss Spenden beeinträchtigender Krankheiten lediglich eine kleine Menge Blut abnehmen lassen. Diese wird in einem Labor analysiert. Allerdings ist man durch diese Typisierung nicht zu einer Spende verpflichtet. Die Entscheidung für oder gegen eine Spende müsste ich erst im Ernstfall treffen.
An der Aktion gestern waren federführend unter anderem Mona Zimmermann von der DKMS und Schulleiterin Susanne Marten-Cleef beteiligt. Die Typisierung ist nicht billig: 50 Euro pro Kopf zahlt die DKMS für eine Probe. Um das Projekt finanziell zu unterstützen, kam eine große Menge an Spenden aus dem ganzen Ort zusammen. Die Teilnahme der Schüler selbst war riesig: von 360 Schülerinnen und Schülern der Oberstufen ließen sich über 200 typisieren.
Nicht lange überlegen
Für Lina Scharday, 17, war es selbstverständlich an der Typisierung teilzunehmen: „Lange überlegen musste ich nicht. Ich würde jedem raten, sich typisieren zu lassen.“
Alle 45 Minuten erkrankt in Deutschland ein Mensch an Leukämie. Hilfe bietet oft nur eine Stammzellentransplantation. Doch nur etwa 30 Prozent der Patienten finden einen passenden Spender in ihrem Verwandtenkreis. Alle übrigen sind auf fremde Hilfe angewiesen. Damit auch sie Spender finden, ruft die „Deutsche Knochenmark Spender Datei“ zu Knochenmarktypisierungsaktionen. Heute gibt es rund vier Millionen typisierte Menschen in Deutschland, doch besteht nur eine geringe Chance, auch als Spender in Frage zu kommen. Es werden also dringend weitere Spender gesucht.