Kamp-Lintfort. .
„Die Kohle geht stolz und Ehre bleibt“: Das stand auf den T-Shirts, die unter anderem Werksleiter Karl-Heinz Stenmans und der Betriebsratsvorsitzende Friedhelm Vogt Freitagnachmittag trugen, als die Belegschaft des Bergwerks West bei einer internen Feier Abschied von ihrer Zeche nahmen.
Auf dem Logo der Shirts waren die Wahrzeichen des Bergwerks zu sehen – der Förderturm an der Friedrich-Heinrich-Allee, der Schacht Rossenray, eine Seilscheibe, die Daten der ersten Kohlenförderung (1. Juli 1912) und der Tag des Abschieds, natürlich auch Schlägel und Eisen und das Wort Glückauf. Und auf der Rückseite wurde die Verbundenheit mit der Zeche dokumentiert: „Niemals geht man so ganz“.
Knapp 700 Kumpel, sowohl Aktive als auch Ehemalige, waren in der Lohnhalle. Stenmans zollte seiner Mannschaft Respekt. „Bis zuletzt wurde hochkonzentriert für die Ziele des Bergwerks gearbeitet und bis zum letzten Tag die Förderung sichergestellt.“
Peter Ermlich, Betriebsdirektor Personal- und Sozialfragen, bedankte sich bei den Mitarbeitern „für die hohe Motivation“ trotz des Auslaufen des Bergwerks. Und Friedhelm Vogt verwies darauf, dass niemand ins Bergfreie falle, dass viele Kumpel verlegt werden. „Aber die Schließung des Bergwerks ist natürlich ungeheuer schmerzhaft!“