Issum. .

Dass es auf dem Bioland-Hof Frohnenbruch in Hoerstgen viele glückliche Rinder gibt – die auch noch gut schmecken – ist manchem bekannt. Seit Neuestem halten Bärbel und Klaus Bird dort aber auch noch Masthähnchen. Und zwar in einer schicken Mobilunterkunft. Dort leben die Flattermänner mindestens genauso glücklich und „bio“ wie die Wiederkäuer des Hofes.

Der Stall, in dem die Eintagsküken aufgezogen werden, ist fahrbar. 400 bis 450 Hähnchen passen bequem in das Gefährt, das auf einer schönen grünen Weide steht. „In der ersten Woche verschieben wir den Stall etwa ein Mal. Wenn die Hähnchen älter werden, müssen wir das Mobil mehrmals pro Woche versetzen“, schildert Bärbel Bird.

Frische, gesunde Nahrung

Warum das so ist: „Hühner treten viel platt, und sie machen viel Mist. Außerdem scharren sie dauernd im Gras.“ Um das Verkoten und Veröden der Weide zu verhindern, werde ständig der Standort gewechselt. Dies vor allem, um den Tieren stets frisches Gras und gesunde, leckere Nahrung zu bieten. Auf Würmer seien sie ganz wild.

Zugefüttert werden aber auch unter anderem Bohnen, Weizen und Mais aus eigenem Bio-Anbau. Solche Hähnchen müssen besonders gut schmecken: „Ja!“ ist die prompte Antwort der Landwirtin. Gerade erst habe es zu Hause Hähnchenschenkel aus eigener Produktion gegeben. „Die sind echt lecker, sagen auch die Kinder.“ Ein Plus auch, dass die Tiere auf Frohnenbruch immerhin elf bis zwölf Wochen lang gemästet werden, bis sie etwa 2,5 bis 3 Kilo schwer sind. Während das Hähnchen aus „Fabrik“-Mast nur etwa fünf Wochen leben darf und viel kleiner ist.

Gelände, um den Hähnchen ein schönes, wenn auch kurzes Leben zu bieten, hat man auf dem Hof Frohnenbruch reichlich. 90 Hektar Land und Weiden stehen zur Verfügung. Da fiel die Idee zur Anschaffung der fahrbaren Hühnerstalls buchstäblich auf fruchtbaren Boden. Kein Geringerer als der Landwirt Klaus Bird selbst ersann den Prototyp des Hähnchen-Mobils und erbaute ihn zusammen mit einer Stallbaufirma.

Traurig, aber unumgänglich: Wenn die Hähnchen geschlachtet werden, geht’s zum Biometzger Thönes nach Wachtendonk. „Aber bis dahin haben sie im Gegensatz zu ihren Kollegen aus der Massenproduktion wenigstens ein schönes Leben gehabt“, so Bärbel Bird.

Augenblicklich gibt es nur noch für eine begrenzte Zeit Hähnchen ab Hof zu kaufen. Doch der nächste Schwung Frischgeflügel ist in Planung. „Wir werden an den Wochenenden vor Weihnachten wieder Hähnchen vorrätig haben“, kündigt Bärbel Bird an.