Kamp-Lintfort. . SPD-Kandidat René Schneider liebt seine Frau und die beiden Kinder. Einem guten Buch kann er nicht widerstehen.

Die Cola light bringt Maria auch ohne Bestellung. Im Restaurant Platon ist René Schneider (35) Stammgast. Der SPD-Kandidat für den Landtag hat noch ein paar anstrengende Wochen vor sich. „Aber heute Abend hab ich frei“, sagt er. „Da hab ich meiner Frau versprochen, mit ihr essen zu gehen. Vorher bringe ich meine beiden Söhne mit ins Bett, darauf freu’ ich mich schon.“ Kein Zweifel, der Mann ist ein Familienmensch.

Politik wird noch genug gemacht, heute stellen wir die private Seite des Kandidaten vor. „Mit dem Sport hab’ ich es nicht so“, gesteht er. Lesen, das ist seine große Leidenschaft. Kein Wunder, dass er den Verein zur Leseförderung in der Stadt, LesArt, mitgegründet hat und dort langjähriger Vorsitzender ist. „Ich gehöre noch zur Kassetten-Generation“, erzählt er aus seiner Jugend, wo er sich gern mal mit einer Hörkassette zurückzog, wenn andere Kinder Fußball spielten.

Das Gyros kommt. Es schmeckt so gut wie es duftet. Auch die Portionen stimmen. „Ein alt eingesessener Bäcker hat mal über die Bergbaustadt gesagt: In Lintfort braucht man nicht mit Kuchenstücken anzufangen, hier verkauft man gleich ganze Streifen“, erzählt Schneider amüsiert.

Mehrere Etappen bewältigt

Trotz seines jugendlichen Alters hat der SPD-Kandidat schon einige interessante Etappen hinter sich. Der Diplom-Journalist bekam seine erste Stelle beim Oberbergischen Anzeiger. „Der Fotograf fuhr wie ein Henker“, erinnert er sich grinsend. Schneider war unter anderem auch sechs Jahre Mitarbeiter bei der SPD-Landtagsabgeordneten Claudia Nell-Paul, dann Redenschreiber und stellvertretender Abteilungsleiter beim Gelsenkirchener OB Baranowski. Im Wahlkampf Peter Enders’ 1997 fungierte Schneider unter Wolfgang Roth in der Öffentlichkeitsarbeit. „Da bin ich auch in die SPD eingetreten“, schildert er. Letztes Jahr suchten die Lintforter Stadtwerke jemanden fürs Marketing. „Seit 1. Juli 2011 bin ich hier.“ Und: Im Rat der Stadt engagiert Schneider sich ebenfalls.

Dass er in der SPD landete, sei Helmut Kohl und dem Mathelehrer Maier zu verdanken. Dieser hatte die drei Schüler in der Stadthalle neben sich platziert, als dort Spitzenkandidat Rudolf Scharping mit viel Tamtam und Hallo einzog. „Wir waren beeindruckt.“ Und dass Kohl nach 16 Jahren abgelöst werden musste, war seine feste Überzeugung.

Was passiert, wenn er am 13. Mai nicht in den Landtag einzieht: „Das würde mich nicht umhauen“, sagt René Schneider. Aber: „Ich bin jetzt an einem Punkt angekommen, wo ich etwas verändern und Politik mitgestalten will.“