Moers. .

Die entscheidende Frage in der letzten Woche lautete: Wer will so einen Chef?

Detlef „Deffi“ Steves, Vox-Zuschauern unter anderem bekannt als mittelprächtig cholerischer Hobbygärtner aus „Ab ins Beet“, wird in zwei Monaten eine Trattoria am Hanns-Dieter-Hüsch-Platz eröffnen. Die Fernsehkameras sind immer mit dabei – Deffis Angestellte dürfen nicht ängstlich sein. Es meldeten sich unter anderem Lisa Jordan, Peter Schäfer und Bachisio Fois in der Redaktion und erklärten, warum sie gerade ihn zum Chef haben wollen.

„Das ist ein authentischer Mann. Der sagt, was er denkt.“ Erklärt Lisa Jordan. Also das hört sich ja sehr nach Schmeicheleinheiten für den – möglicherweise – zukünftigen Chef an. Ist das etwa alles? „Ich mag seine Ruhrpottschnauze.“ Na bitte, geht doch. „Ich finde es toll, einen Betrieb von Anfang mit aufzubauen.“ Das wäre immerhin ein Grund für Deffi, Lisa Jordan einzustellen. Der andere Grund wäre ihre Qualifikation: Die 29-Jährige ist gelernte Hotelfachfrau und zudem gestaltungstechnische Assistentin. Gelernt hat sie im „Casino im Park“ in Kamp-Lintfort, sammelte hernach Erfahrungen als Servicekraft in einem Unternehmen, das Tagungen und Hochzeiten organisierte. Ihr Wunsch wäre eine Anstellung als Thekenkraft.

Ich hatte ‘nen Vorarbeiter, der war noch schlimmer

Peter Schäfer aus Neukirchen-Vluyn ist rund doppelt so alt wie Lisa Jordan und hat sich noch keine Gedanken gemacht, welchen Job er in der Trattoria übernehmen könnte: „Irgendwie Arbeit.“ Über eine Zeitarbeitsfirma hat er bereits in der Lebensmittelbranche gearbeitet und ist hart im Nehmen: „Ich hatte ‘nen Vorarbeiter, der war noch schlimmer – glauben sie mir dat.“ Aber trotzdem – den Deffi als Chef? „Ich bin viel gewöhnt und hab’ ein dickes Fell“ – das hört sich irgendwie nach einer grundlegenden Einstellungsvoraussetzung an.

Bachisio Fois würde nur unter einer Voraussetzung bei Deffi arbeiten: wenn der ihn mit Geld dazu zwingt. Scherz beiseite – der 36-Jährige arbeitet nicht so viele Stunden in der Woche, wie er gern arbeiten würde. Ich bin Altenpfleger, und das bleib’ ich auch“, versichert er. Aber da er im Schichtdienst arbeitet und seine Dienstpläne vier Wochen im voraus kennt, ist er flexibel genug, um in der Trattoria zu bedienen. Zudem hat er Erfahrung: „Ich habe lange in der gehobenen Gastronomie gekellnert und zwei Jahre lang selbst eine Wirtschaft in Moers betrieben.“ War’s das? Nicht so ganz: „Deffi kenne ich seit 22 Jahren – den verrückten Hund.“ Wenn sich das nicht so anhört wie der Beginn einer wunderbaren Freundschaft...