Moers/Kleve. . Vor fast genau zwei Jahren tötete in Moers die heute 69-jährige Elfriede G. ihren Mann im Schlafzimmer mit einem Küchenmesser. Anschließend versuchte sie, sich selbst umzubringen. Nun startet der Prozess vor dem Landgericht in Kleve. Zwei psychiatrische Gutachter sind als Sachverständige geladen.

Es war eine Bluttat, die die Nachbarn an der Höferstraße in Moers-Kapellen schockierte: Am 12. Januar 2010, also vor fast genau zwei Jahren, tötete die heute 69-jährige Elfriede G. ihren Mann im Schlafzimmer mit einem Küchenmesser und versuchte anschließend, sich selbst umzubringen. Ab Donnerstag muss sie sich auf der Schwanenburg in Kleve vor dem Schwurgericht für ihre Tat verantworten. Zwei psychiatrische Gutachter sind als Sachverständige zu dem Prozess geladen.

Elfriede G. wird von zwei Anwälten, Stephan Küppers aus Moers und Ralf Büscher aus Duisburg, vertreten. Verteidiger Stephan Küppers hat einen Einblick hinter die Kulissen der heilen Welt in Kapellen bekommen, sah die Fassade bröckeln. „Bis heute ist die Tat unverständlich“, so Küppers.

Nachdem sie ihren Mann getötet hatte, versuchte sich seine Mandantin mit dem Messer, mit Tabletten und Alkohol selbst umzubringen. Sie hatte Schnittwunden an Hals, Brust und Armen. Danach rief sie ihre beste Freundin an, die Elfriede G. und ihren toten Ehemann in dem gepflegten Haus an der Höferstraße fand.

Depression und Wahnvorstellungen

Elfriede G. saß vom 13. Januar 2010 an in Untersuchungshaft, wurde aber nach dem ersten psychiatrischen Gutachten über ihre Schuldfähigkeit am 23. Februar 2010 entlassen. Stephan Küppers: „Im Prozess wird die Schwere der Depression meiner Mandantin zu klären sein sowie die Frage, in wie weit damit Wahnvorstellungen damit verbunden waren.“ Küppers beschreibt die Tat als Familientragödie, die sich nach langen Ehejahren abgespielt habe.

Für den Prozess auf der Schwanenburg in Kleve sind der Donnerstag und der Freitag angesetzt. Die Anklage vor dem Schwurgericht wird der Moerser Staatsanwalt Stefan Müller vertreten.