Kamp-Lintfort. . Sie war in einem Raum einer Kampfsportschule versteckt – bis zu 200 000 Gewinn pro Jahr wären möglich gewesen.

In einer konzertierten Aktion haben Polizeibeamte aus Oberhausen und den Niederlanden sowie Zollfahnder aus Essen eine Hanfplantage ausgeräumt. Am Freitag um 20.30 Uhr schlug die Falle zu. Vorausgegangen waren monatelange Ermittlungsarbeiten.

Beamte einer Einsatzhundertschaft stürmten eine Kampfsportschule in Kamp-Lintfort und schlugen die gläserne Eingangstür ein, die in einen völlig unverdächtigen Trainingsraum führte. Erst sah es nach einem normalen Fitnessraum aus. Doch nur einen Raum weiter hinter einer unscheinbaren Tür gedieh das Marihuana. Gleißend hell das Licht in dem Raum, in dem in der Höhe verstellbare Quecksilberhochdrucklampen von der Decke strahlten. „36 Grad sind es da drin“, sagte ein Ermittler. Ventilatoren rauschten leise. Der Marihuana-Geruch verschlug einem fast den Atem. „Die haben hier Kohlefilter in der Entlüftung, damit der Geruch nicht herausdringt“, sagte Polizeisprecher Axel Deitermann. Und ein Kripomann erklärte: „Für jede Lampe gibt es hier ein Vorschaltgerät.“ Marihuana-Plantagen brauchen sehr viel Strom.

Als die Ermittler ihre Arbeiten beendet hatten, wurden die Pflanzen noch Freitagnacht vernichtet. Die finanziellen Kapazitäten zusammen mit einer zweiten Plantage schätzt die Polizei bei vier Ernten pro Jahr auf 200 000 Euro. Doch auf den Gewinn müssen die Täter verzichten. Alle wurden dem Haftrichter vorgeführt.