Kamp-Lintfort. .
Das städtische Gymnasium Kamp-Lintfort bekommt einen neuen Namen: Es wird künftig Georg-Forster-Gymnasium heißen.
Alexander Winzen, Leiter des Städtischen Gymnasiums, musste erst nach Worten suchen. Aber dann: „Dass unsere Schule einen neuen Namen bekommt, damit bin ich zufrieden. Aber ich hätte mir ein eindeutigeres Ergebnis gewünscht.“ Das bekam Winzen nicht. Lediglich 16 Ratsmitglieder stimmten für „Georg-Forster-Gymnasium“, 15 dagegen. Es gab sechs Enthaltungen.
Voran gegangen war eine Abstimmungsfarce – erst waren es 12, dann 14, zwischenzeitlich gar 18 Ja-Stimmen. Mehrfach wurde die Abstimmung wiederholt. Erst Stimmabgabe durch Aufstehen der Befürworter, Gegner und Enthalter brachte das Gerade-noch-so-eben-Ergebnis, aber immerhin ein endgültiges.
In der Einwohnerfragestunde meldeten sich zwei Schülerinnen zu Wort. Der neue Name sei keineswegs von einer Mehrheit der Schüler getragen, Forster habe nichts mit der Stadt zu tun, „Campus-Gymnasium“ oder der alte Name „Städtisches Gymnasium“ seien für Kamp-Lintfort sehr viel angemessener. Auch quer durch an den Rat zog sich ein Riss bei der Beurteilung des neuen Namens. SPD und Grüne hatten ihren Fraktionsmitgliedern eine freie Stimmabgabe zugebilligt.
Auch bei der Aufstellung des Bebauungsplans für ein Nahversorgungszentrum an der Moerser Straße/Pestalozzistraße gab es Fragen von Kamp-Lintfortern. Wird die Straße zur Durchgangsstraße? Warum wurde nicht frühzeitig informiert? Musste die Kündigung der Mieter vor dem Planbeschluss sein? Kann die Dependance der Diesterwegschule nicht umgebaut werden? Muss das Gebäude dem Abriss zum Opfer fallen?
Bürgermeister Christoph Landscheidt verwies darauf, dass die Aufstellung des Plans nicht zwingend bedeute, dass dort tatsächlich ein Discounter entstehe. Aber die vom Betreiber gewünschte Erweiterung des Standorts am Ende der Moerser Straße sei nicht im Interesse der Stadt, eine andere, wirtschaftliche Nachnutzung des Schulgebäudes nur schwer realisierbar, eine Öffnung der Straße nicht geplant, Lärmschutz und Verkehrsbelastung würden kritisch geprüft, Fassade und Dach müssten sich der Umgebung der Altsiedlung anpassen. „Es wird dort nicht einfach nur eine Kiste hingesetzt!“
Auch die Einwohner werden unterrichtet – bei einer Bürgerversammlung im Spätsommer oder Herbst, versprach Landscheidt. Die Politik war mehrheitlich zufrieden. Nur die Grünen stimmten gegen die Planaufstellung.