Moers. .

139 Millionen Euro: So viel Geld wurde im Vorjahr bei Grundstücks­verkäufen umgesetzt. Das ist eine Steigerung von immerhin 23,8 Prozent – 2009 betrug der Umsatz nämlich nur etwas über 112 Millionen Euro.

Burkhard Klingen, der Vorsitzende des Gutachterausschusses, führte das vor allem auf einen Grund zurück: „Der Finanzcrash führt, wenn auch mit einer leichten Verzögerung, zu einer Flucht in Sachwerte, auch wenn die Anleger zunächst einmal abwarten, wie sich der Finanzmarkt entwickelt.“ Zugenommen um ein knappes Fünftel (genau: 19,5 Prozent) hat auch der Flächenumsatz. Im Jahr 2009 waren es 41,9 Hektar, ein Jahr später bereits 50 Hektar. Auch bei der Zahl der Käufe gab es ein Plus von immerhin 15,1 Prozent – die Zahl kletterte von 708 auf 815.

Die bisher bekannten gebietstypischen Bodenrichtwerte waren gestern, heute sind es die so genannten zonalen Bodenrichtwerte. Die Folgen: Gab es früher nur wenige Gebiete auf der Karte, sind es mittlerweile fast 300 Zonen in Moers für Wohnen (Eigenheime), Wohnen (Geschosswohnungsbau in Wohn- und Mischgebiete), Gewerbe und Industrie, Wohnen im Außenbereich sowie land- und forstwirtschaftschaftliche Flächen. Da sind selbst innerhalb einer kleinen Fläche deutlich Preisunterschiede möglich.

Bodenpreise blieben konstant

Verantwortlich für das Erstellen der Karte ist der Gutachterausschuss. Er wertet sämtliche Kaufverträge aus und stellt dann fest, welcher Bautyp beziehungsweise was für ein Grundstück in welcher Lage wie hoch bezahlt worden ist. Dabei blieben die Bodenpreise für Ein- und Zweifamilienhäuser über das gesamte Stadtgebiet hinweg nahezu konstant. Ein Sonderfall ist die Preisbildung in der Innenstadt. Klingen: „Da gibt es ein sehr differenziertes Bild. Am liebsten würde ich dazu ein oder zwei Diplomarbeiten vergeben.“

Während für Immobilien am Altmarkt das meiste Geld zu zahlen sei, sind in Sachen Wohnen der Stadtpark, Schwafheim und Utfort am teuersten. Hohe Preise gebe es auch trotz der nahen Autobahn in Vinn und Hülsdonk.

Wer sich für genauere Zahlen interessiert: Den Grundstücksmarktbericht gibt es im Internet unter www.boris­plus.nrw.de. Schriftlich kann man ihn unter der Telefonnummer201-461 bestellen. Kosten: 52 Euro.