Moers. .

Die Vorbereitungen zur Sanierung der Moerser Stadtkirche haben begonnen. Mitte April wird ein Förderverein gegründet.

Wenn es um die Stadtkirche geht, gibt es für Pfarrer Torsten Maes kein Zaudern. „Mutig oder nicht?“, fragte er gestern in die Runde, als es darum ging, ein Transparent an der Kirche an­zubringen. Und stieg dann mit gutem Beispiel – und sicher auch einer guten Portion Gottvertrauen – auf der Leiter vor­an.

Dass er und seine Kollegin, Pfarrerin Anke Prumbaum, Mut besitzen, haben beide be­reits bewiesen. Die Sanierung der Stadtkirche ist ein Mammut-Projekt, das mehr Geld verschlingen wird, als die Ge­meinde aufzubringen vermag. Allein die Gründungssanierung der tragenden Kirchensäulen kostet 300 000 Euro; 100 000 Euro schießt die Be­zirksregierung zu, 200 000 Eu­ro schultert die Gemeinde. Es fehlt dann allerdings noch die Kleinigkeit von 1,2 Millionen.

Die Bänke finden Asyl
in der Tiefgarage der Post

Die Vorarbeiten zur Gründungssanierung sind weit fortgeschritten. Die Orgel ist eingetütet, die Zehn-Gebote-Tafel ebenfalls. Einen Platz für die Kirchenbänke hat man auch schon gefunden: Sie sollen in der Tiefgarage der ehemaligen Post am Kö einen Platz finden. Die Baugenehmigung ist in Arbeit, noch in dieser Woche wird die Statik eingereicht.

Da unter dem Kirchenboden Gräber und Klosterfundamente liegen, müssen zuerst einmal die Archäologen ran – aber dafür haben Anke Prumbaum und Torsten Maes nur 11 000 Euro in der Schatulle. Beide hoffen darauf, dass die Landesarchäologen zu Hilfe ei­len und so die Gemeinde von weiteren Kosten entlasten.

Viel versprechen sich Prumbaum und Maes auch von der Gründung eines Fördervereins, die Mitte April ansteht. Denn das Interesse, das die Arbeiten an der Stadtkirche finden, hat sie selbst erstaunt. „Da kommen Briefe, in denen uns die Leute ihre Erinnerungen schreiben und sagen: Das ist meine Kirche“, so Anke Prumbaum. „Diese Kirche hat Symbolcharakter.“ Viele Taufen wurden auf Wunsch der Eltern bis nach der Sanierung verschoben. Doch es ist nicht der Symbolcharakter allein, der der Ge­meinde am Herzen liegt. „Wir wollen sie als zen­tralen Kulturraum in Moers etabliert wissen“, erklärt Anke Prumbaum.

Dafür sind noch große An­strengungen notwendig. Den Anfang haben etwa 30 Spender schon gemacht.