Moers. . Das Restaurant Dubrovnik ist aus der Moerser Innenstadt nicht wegzudenken.

Seit nunmehr 40 Jahren gehört Velimir Cerovic zum Altmarkt, lebt und arbeitet dort. Seit 40 Jahren gehört das Restaurant Dubrovnik zur Moerser Gastronomie-Szene, schaut der Adler von seinem Denkmal herab auf die gastlich geöffnete Türe. Velimir Cerovic und Ehefrau Ivanka blicken heute zurück auf erfüllte Jahrzehnte.

1968 kam Velimir Cerovic nach Deutschland. Sein Bruder führte ein eigenes Restaurant in Kamp-Lintfort, den Adria-Grill. Der Bruder ging zurück in die Heimat, um Reiseführer zu werden, Velimir blieb und heiratete seine Ivanka. Das Ehepaar setzte drei Söhne in die Welt – Boris, Tihomir und Aleksander. Alle drei sind in Moers geboren, alle wohnen in Moers. Ivanka und Velimir Cerovic wohnen seit 40 Jahren über ihrem Restaurant und feiern im Dezember zudem ihren 40. Hochzeitstag.

Viel erlebt hat die Familie, viel gesehen in der Zeit seit 1971. Damals war der Altmarkt noch ein Parkplatz, führten noch die Gleise der Straßenbahn in die Kirchstraße. „Wir haben auf dem Altmarkt Fußball gespielt“, erinnert sich Boris Cerovic. Und lacht, weil er sich erinnert, dass die umliegenden Ge­schäfte schon mal Ballabdrücke auf den Schaufenstern hatten. Aber: „Wir verstehen uns mit den Nachbarn supergut.“

Hier feierten Kicker
und Volleyballer

Apropos Fußball: Die Mannschaften von Fichte Lintfort und dem GSV haben oft gefeiert im Dubrovnik, Tihomir Cerovic hat selbst für Fichte gekickt. Auch die MSC-Spieler haben die eine oder andere Nacht in dem Restaurant am Altmarkt verbracht, und vor 20 Jahren hatte Velimir Cerovic die Volleyball-Nationalmannschaft seiner Heimat zu Gast.

Aber das Markenzeichen des Dubrovnik sind seine Stammgäste. Jeden Dienstag trifft sich der „Jugo-Kurs“ – und das seit 30 Jahren. Es sind die Teilnehmer eines VHS-Kurses, die den Cerovics seitdem die Treue halten. „Eine Familie kommt seit Jahrzehnten jeden Sonntag“, erzählt der Chef des Hauses, der tagaus, tagein an „Tisch 1“ sitzt, seinem Stammplatz. „Das Dubrovnik ohne ihn ist unvorstellbar“, meint Sohn Boris.

40 Jahre sind eine lange Zeit. Viel hat sich nicht geändert im Dubrovnik, nur Ende der 80er wurde einmal umgebaut. Auch die Speisekarte ist noch fast so wie damals, auch wenn heute Hähnchen und Pute darauf zu finden sind. Der Slibowitz wird immer noch in kleinen Fläschchen ausgeschenkt. Ei­nen großen Slibowitz habe auch der ehemalige Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher zu schätzen ge­wusst, erinnert sich Velimir Cerovic, und nicht nur einen: „Ich hab’ zwei Beine“, soll Genscher gesagt haben.

„Früher war das so eine schöne Zeit“, seufzt Ivanka Cerovic. Sie ist mittlerweile pensioniert und erinnert sich wehmütig an die Zeiten, als Stadtdirektor Heinz Oppers noch regelmäßig zum Skat ins Dubrovnik kam.