Kamp-Lintfort. .

Auf einem absoluten Tiefpunkt befand sich Petra Winter, als sie die Anfrage für eine Mitwirkung in der zweiten Staffel von „Rosins Restaurants“ ereilte. Auch ohne die Sendereihe des Privatsenders „Kabel 1“ zu kennen, sagte die Gastronomin vom Kamper Berg zu.

„Ich bin so auf, ich brauche einen Koch“, klagt die 49-Jährige. Ganz offen erzählt sie, dass sie bislang kein glückliches Händchen bei der Auswahl von Küchenchefs im „Haus Bieger“ gehabt habe.

Das führte dazu, dass sie an sieben Tagen in der Woche von morgens bis abends hinterm Kochtopf steht und kaum noch Zeit für die Gäste hat. Von Starkoch Frank Rosin erhofft sie sich gute Tipps und eine Lösung des Problems. Und nach einem Casting ist ein Team der Produktionsfirma „Imago TV“ für vier Tage auf dem Kamper Berg angerückt. Der Auftakt war für Petra Winkler hart: „Ich bin zusammengefaltet worden und habe überhaupt nicht schlafen können.“

Nüchterner schildert es Frank Rosin: „Wir haben sehr direkt und ohne Schminke die Realität dargestellt.“ Positiv wertet er, dass „Haus Bieger“ als Familienbetrieb mit drei Generationen geführt wird, in dem jeder jedem hilft. „Das hat Wärme und strahlt was Schönes aus. Aber heute ist man nicht mehr Wirt oder Koch, sondern Gastronomieunternehmer.“ Als solcher müsse man das Geschäft flexibel gestalten.

Hochzeitsgesellschaften
auf der Klosterwiese

Ginge es nach Frank Rosin, dann würde Petra Winter im Zelt auf der Wiese vor der Klosterkirche Hochzeitsgesellschaften bewirten. Der Starkoch moniert, dass es an fachlicher Bildung hapere, was aber auch ein Mangel in ganz Deutschland sei. In der Küche des Hauses hat er bereits gewirbelt und für eine praktischere Platzierung der Möbel gesorgt. Die Aufstellung ist nun stärker an den Arbeitsabläufen orientiert.

„Wir werden hier auch eine neue Personalstruktur entwickeln“, lässt Frank Rosin durchblicken. Einige Bewerber stehen bereits auf der Matte, um im praktischen Einsatz auf ihre Eignung als möglicher Küchenchef hin getestet zu werden. Auch solche Phasen werden mit der Kamera festgehalten. Und beim Bestreben, „Haus Bieger“ aus einer ungewöhnlichen Perspektive zu bannen, hilft die Kamp-Lintforter Feuerwehr mit ihrem Hubwagen.

Der Starkoch rät der Wirtin, ihr Haus als Marke zu prägen und sich mit Grüppchen und Vereinen zu vernetzen. „Es ist schon eine Ehre, mit Frank Rosin kochen zu dürfen“, freut sich Petra Winter, die bei der Gelegenheit auch viele Informationen zu Zutaten erhält. Produzentin Christine Ledig verrät, dass man auch nach dem Dreh im Kontakt mit den beteiligten Gastronomen bleibe. Schließlich wollen die Macher der Sendereihe auch erfahren, ob die Denkanstöße letztlich Früchte tragen. Frank Rosin will nicht ausschließen, dass am heutigen letzten Drehtag auf beiden Seiten Tränen fließen. „Denn ich mache die Dinge von Herzen.“