Kamp-Lintfort. .

Wie viele Paar Schuhe aus dem Traditionshaus Op de Hipt werden wohl schon über niederrheinisches Pflaster gelaufen sein?

Wie viele Kinder haben mit diesen Schuhen Schleifen binden gelernt, wie viele Hochzeitswalzer sind in ihnen getanzt worden? Seit 110 Jahren gehören die Schuhhäuser des Kamp-Lintforter Familienunternehmens zum niederrheinischen Leben.

In Geldern gestartet

Am 1. Mai 1900 begann Johann op de Hipt, in einer kleinen Werkstatt in Geldern Schuhe zu reparieren. 1925 eröffneten Hermann und Josefine op de Hipt an der Moerser Straße in Kamp-Lintfort das erste Schuhgeschäft, das noch heute modische Fußbekleidung anbietet. Auch die Filiale in Geldern, mit der nach dem Einstieg der Söhne Josef, Heinz und Hans 1957 die Expansion begann, existiert bis heute.

Aktuell betreiben die Familien op de Hipt 25 Filialen vom Niederrhein bis München. 230 Mitarbeiter gibt es. Neben den Fachgeschäften „Ihr Schuhanzieher“ in Kamp-Lintfort, Geldern, Kleve, Neukirchen-Vluyn und M&U Moers steckt der Name op de Hipt auch hinter dem „Sport Palast“ in Kamp-Lintfort, Kevelaer, Wesel und Krefeld, den „Mephisto“-Shops in Duisburg, Köln, München, und Nürnberg und anderen Niederlassungen in Nordrhein-Westfalen.

Und Deutschlands erster „adidas Performance Franchise Store“ steht inzwischen in Moers – denn Tradition und Qualität sind das eine, neue Trends zu verfolgen, etwas „anders als andere“ zu sein, ist das zweite Credo des Unternehmens. So waren es in den 70er-Jahren die modernen Billigmärkte, auf denen op de Hipt die Kundschaft fand. Busverkäufe vor Großmärkten und Auslandsfilialen trafen in den 80er-Jahren den Zeigeist.

„Der Standort Kamp-Lintfort liegt den Familien sehr am Herzen, obwohl man inzwischen weit darüber hinaus agiert“, betont Uli op de Hipt, der zusammen mit seiner Schwester Andrea Willicks und Bruder Markus seit den 80er-Jahren die vierte Unternehmer-Generation bildet.

Das ABC-Gebäude in Kamp-Lintfort, seit 25 Jahren Zentrale des Familienunternehmens, wurde zum Jahrhundertwechsel gekauft. Seitdem belebt der ABC-Keller mit dem „Mehr“ das kulturelle Leben in der Region.