Moers. In Moers-Meerbeck ist ein Haus fast komplett ausgebrannt, verdächtigt wird der Ex-Lebensgefährte der Bewohnerin. So lief seine filmreife Flucht.

  • In Moers-Meerbeck hat ein Zechenhaus am Abend des Pfingstmontag gebrannt.
  • Laut Polizei hat ein Mann (39) den Brand im Haus seiner Ex-Lebensgefährtin gelegt.
  • Bei seiner Flucht soll der Verdächtige ein Auto gestohlen haben.

Auf der Neckarstraße im Moerser Ortsteil Meerbeck hat es am Abend des Pfingstmontag, 20. Mai, gebrannt. Wie es am frühen Dienstagmittag von Staatsanwaltschaft und Kreispolizei heißt, wird ein 39-jähriger Mann aus Moers verdächtigt, am Montagabend gegen 18.40 Uhr im Eingangsbereich des Wohnhauses seiner ehemaligen Lebensgefährtin an der Neckarstraße in Moers Benzin entzündet zu haben. Am Mitwochmorgen bestätigte ein Sprecher der Kreispolizeibehörde in Wesel, dass der Mann weiterhin auf der Flucht ist. Sobald der Verdächtige gefasst wird, wollen Polizei und Staatsanwaltschaft gemeinsam darüber informieren.

Das Feuer griff auf das gesamte Wohnhaus über. Zum Zeitpunkt des Brandes befanden sich keine Personen in dem angezündeten Haus. Im Anschluss flüchtete der 39-Jährige mit einem Fahrrad in nördliche Richtung, heißt es weiter. Der Mann wird weiterhin verdächtigt, gegen 19.10 Uhr am Eurotec-Ring in Moers unter Vorhalt eines Messers und Einsatz von Reizgas ein Fahrzeug entwendet zu haben. Hierbei wurde der 49-jährige Fahrzeughalter leicht verletzt, teilen Polizei und Staatsanwaltschaft mit.

Sofort eingeleitete intensive Fahndungsmaßnahmen führten bislang nicht zur Ergreifung des 39-Jährigen.

Feuer in Moers-Meerbeck: Einsatzleiter der Feuerwehr spricht von „intensivem Brand“

Frank Abari war als Einsatzleiter für die Moerser Feuerwehr an der Neckarstraße. Als er und sein Team gegen 18.45 Uhr alarmiert worden sind, seien das Erdgeschoss sowie das erste Obergeschoss des Reihenmittelhauses in Vollbrand gewesen. Personen befanden sich bei Eintreffen der Feuerwehr nicht mehr in dem brennenden Haus. Insgesamt drei Menschen – die Bewohnerin des Hauses, eine 15-Jährige sowie ein Mann, der sich nicht vom Rettungsdienst behandeln lassen wollte – wiesen Anzeichen einer Rauchgasintoxikation auf. Zudem wurde ein Feuerwehrmann durch herabstürzende Balken leicht verletzt.

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Um 22.29 Uhr sei die Feuerwehr aus Meerbeck abgerückt. Weil dann doch noch weitere Nachlöscharbeiten nötig wurden, kehrten die Einsatzkräfte nur eine halbe Stunde später zurück. Erst um 0.43 Uhr seien das Feuer endgültig gelöscht gewesen. „Es war ein intensiver Brand. Das Haus ist stark beschädigt, vom Ergeschoss kann man bis zum Dachgiebel gucken“, schildert Frank Abari. Weil die Treppe bereits weggebrannt gewesen sei, mussten die Feuerwehrkräfte über die Nachbarhäuser in das obere Stockwerk des Zechenhauses vordringen. Auch die umliegenden Häuser seien durch den Brand beschädigt worden.

Zechenhaus brennt in Moers: Angehörige der Geschädigten verscheuchten Schaulustige

Vor einer der Nachbarwohnungen haben sich am Dienstagvormittag Angehörige der Geschädigten versammelt. Um den schockierenden Vorfall gemeinsam aufzuarbeiten. Und um die zahlreichen Schaulustigen zu verscheuchen, welche das Haus in Meerbeck am Tag nach dem Brand fotografieren möchten. „Für unsere Familie war es gestern kein Feiertag“, sagt einer der Anwesenden. Ein anderer ergänzt: „Die Zeit heilt viele Wunden. Auch den Sachschaden kann man ersetzen. Aber jetzt von neu anfangen zu müssen, tut weh.“

Die Polizei hat nun den Brandort sowie die umliegenden Häuser links und rechts beschlagnahmt. Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Taten, sowie die Fahndungsmaßnahmen der Polizei dauern derzeit an.