Moers. Das Planet 16 gibt seinen Standort in der Moerser Innenstadt auf. Was die Gründe für den Umzug sind – und wo das Burger-Restaurant neu startet.
Die Moerser Innenstadt verliert eine gastronomische Institution: Das American Diner „Planet 16“ gibt seinen Standort an der Burgstraße 16 nach zwölf Jahren auf. Schon am kommenden Samstag, 25. Mai, sollen zum letzten Mal in den alten Räumlichkeiten Hamburger, Pommes und Baguettes über die Ladentheke gereicht werden. Dann ziehen Ulf Hattwig und Aryou Ghasemi mitsamt ihrem zwölfköpfigen Team an die Rheinberger Straße 197 und arbeiten künftig Hand in Hand mit der Moerser Bowlingarena. „Es tut uns weh, die Innenstadt zu verlassen. Hier haben wir sehr viele schöne Erinnerungen“, betonen die Betreiber im Gespräch mit unserer Redaktion. Leicht fällt ihnen der Schritt nicht. Unausweichlich sei er dennoch.
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Gründe hierfür gebe es reichlich. „Die Position war eigentlich nie für ein Restaurant geeignet und ist auch nicht mehr wirtschaftlich. Das haben wir mehr und mehr realisiert“, sagt Ulf Hattwig. Er sieht es heute als Fehlentscheidung an, sich bei der Eröffnung im November 2012 gegen ein Ladenlokal in A-Lage auf der Steinstraße entschieden zu haben. Man habe damals unterschätzt, wie wenig Laufkundschaft es durch die historische Seitengasse ziehe. Die meisten Citybesucher, welche am Kastell parken, würden den Weg entlang der Kirche wählen, um in die Fußgängerzone zu gelangen. Auch Schließungen im Moerser Nachtleben, wie die der Diskothek „Kobra“ hätten sich in der Besucherfrequenz bemerkbar gemacht. Außerdem seien die Unternehmer mit Lüftung und Klimatisierung in ihrer bisherigen Lokalität unzufrieden gewesen.
Gastronomie in Moers: Restaurant „Planet 16“ zieht im Sommer an neuen Standort
Damals wie heute bezeichnen Hattwig, der USA-Fan, und Ghasemi, der erfahrene Gastronom (unter anderem bekannt durch die Baguetterie Picasso in Kamp-Lintfort), das liebevoll eingerichtete Burger-Restaurant als ihren Lebenstraum. „Ich habe in den Neunzigern selbst sechs Jahre lang ‚drüben‘ gelebt und dabei die amerikanische Diner-Kultur lieben gelernt“, sagt Ulf Hattwig mit leuchtenden Augen. „Der Stil der 50er-Jahre mit Jukebox, Neonschildern und Cadillacs hat es mir angetan.“ Seither sammelt der heute 54-Jährige aus Leidenschaft Antiquitäten „aus den Staaten“. Viele finden sich in der Einrichtung des „Planet 16“ wieder: Im Eingangsbereich zählen ein grüner Autoscooter und ein Spielautomat zu den Blickfängern. Das Schmuckstück des hinteren Restaurant-Abschnitts ist eine Jukebox aus dem Jahr 1953. Diese bedienen Gäste von ihrem Tisch aus per Fernwähler und können nach Einwurf eines Markstücks zwischen Klassikern von „Eagles“ und „Beach Boys“ über Sinatra bis Cash wählen.
An dem deutlich größeren neuen Standort, welchen das „Planet 16“ noch im Sommer beziehen soll, kann Ulf Hattwig noch mehr seiner Sammlerstücke präsentieren. Auch sonst bieten die neuen Räumlichkeiten samt großer Außenterrasse mehr Platz: Während es im bisherigen Lokal Raum für etwa 50 Gäste gab, sollen an der Rheinberger Straße dreimal so viele Besucherinnen und Besucher bewirtet werden können. Dann wird erstmals ein Tischservice angeboten – an der Burgstraße galt Selbstbedienung – und auch auf der Speisekarte wird es einige Änderungen geben, wie Aryou Ghasemi verrät: „Wir werden Schnitzel neu ins Programm aufnehmen. Und für die Gäste der Bowlingarena wollen wir kleinere Burger und mexikanische Wraps als Fingerfood anbieten.“
Moers: Burger-Restaurant kooperiert mit Bowlingarena
Der Kontakt zu der Bowlinghalle kam indes eher zufällig zustande. „Ich dachte mir, das passt bestimmt gut zusammen“, sagt Ulf Hattwig. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Chef der Freizeitanlage war die Zusammenarbeit besiegelt. Der Plan sieht vor, dass beide Läden unabhängig voneinander geführt werden – man kann also auch Burgeressen, ohne zu Bowlen und umgekehrt. Bei Bedarf, etwa personell, unterstützen sich „Planet 16“ und Bowlingarena aber.
Die Betreiber des Restaurants heben ebenso die Vorzüge des großen, eigenen Parkplatzes direkt vor dem Lokal hervor. Dieser biete nicht nur eine strategisch gute Lage für das florierende Liefergeschäft. Er lädt auch Kundinnen und Kunden, welche die L137 mit dem Auto passieren, für einen ungeplanten Stopp ein. „Die Diner in Amerika liegen oft an großen Straßen, sodass Trucker sich spontan ihr Sandwich holen können“, weiß Hattwig und blickt bereits in die Zukunft: „Wenn der Standort gut angenommen wird und wir genügend Rücklagen haben, können wir uns vorstellen, mit einem kleinen Ableger in die Innenstadt zurückzukehren. Dann aber in A-Lage.“