Moers. Die Spendentour der Edeka Rhein-Ruhr Zukunftsstiftung hat mit einem Fest in Moers begonnen. Interessante Gäste an dem Tag: diese vier MSV-Profis.

Viel Vergnügen für eine gute Sache. Bestes Wetter beim Spendenmarathon vor der Edeka-Zentrale. Nicht nur Spaß und Sport, auch wertvolles Wissen über die Pflege der Zähne wird vermittelt und nicht zuletzt können Fußballfans vier MSV-Stars hautnah erleben. Vier Stunden geht es auf dem großen Platz richtig rund. Die Spendenaktion der Edeka Rhein-Ruhr Zukunftsstiftung wird von der „Tour der Chancen“ begleitet.

Die Radler, die in sechs Etappen München erreichen, sind am Sonntagmorgen in Bocholt gestartet und machen einen kurzen Stopp bei Edeka in Moers, wo die Tour offiziell losgeht. Denn auch die Radler setzen sich für die gute Sache ein und sammeln Gelder auf der 707 Kilometer langen Strecke für verschiedene Projekte, die sozial Benachteiligen zugute kommen werden.

In Moers war auch das MSV-Maskottchen Ennatz dabei

Unterschriften auf Autogrammkarten und Bällen von MSV-Spielern sind natürlich der Renner. Alte und junge Besucher, kleine und große – sie alle freuen sich, die MSV-Kicker Marvin Knoll, Niklas Stierlin, Tobias Fleckstein und Tim Köther einmal ganz an der Nähe sehen zu können. Die Profi-Fußballer wiederum strahlen, „weil die Menschen alle so fröhlich und freundlich sind“, wie Marvin Knoll erzählt. Abstiegsängste? „Schafft ihr den Klassenerhalt?“ Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen. „Ja klar, wir haben doch noch Spiele vor uns.“

Marvin Knoll, Niclas Stierlin, Ennatz, Tim Köther und Tobias Fleckstein bei dem Spendenfest am Edekaplatz in Moers.
Marvin Knoll, Niclas Stierlin, Ennatz, Tim Köther und Tobias Fleckstein bei dem Spendenfest am Edekaplatz in Moers. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Direkt neben ihrem Stand ist eine riesige Dartscheibe aufgebaut, MSV-Maskottchen Ennatz spielt bei der Veranstaltung immer mit, ist überall zu finden und nirgendwo zu übersehen. Die Schlange vor der runden Scheibe ist lang. Denn es gibt kleine Fußbälle als Belohnung, wenn man genügend Punkte bei den Würfen schafft. Der dicke Ball - mit Schmackes – geworfen, bleibt mit Hilfe einer Klett-Oberfläche hängen. Gaudi pur. Jesper (10), Jonas (8) und Jaron (5) sind mit ihrem Vater Lars Neutag an der Scheibe schon erfolgreich gewesen. Einen Ball haben sie ergattert und Jesper einen coolen Turnbeutel.

Ein gutes Projekt

Wenn patente Menschen alle Bürokratie-Hindernisse überwunden haben – und die waren nach Aussage der Initiatoren der Edeka Zukunftstiftung erheblich – dann kann aus der guten Idee etwas richtig Wertvolles werden. „Sieben Kaufleute in NRW wollten sich 2020 einbringen und für die Gesellschaft etwas Sinnvolles im Bereich Bildung tun“, erklärt Heinz Hövener, Vorstandsvorsitzender der Edeka Rhein-Ruhr Zukunftsstiftung. Das ist offenbar noch viel besser gelungen als erhofft. Alleine 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Edeka-Verwaltungszentrale und zehn Azubis waren bereit, für den Sonntag ihre Freizeit zu opfern.

Was am Sonntag auf die Beine gestellt wurde, war beeindruckend. Auch Peter Wegener vom Vorstand ist begeistert. „Zurzeit unterstützen wir elf Projekte, unter anderem auch Schülerfrühstück“, sagt er. Für eine finanzielle Förderung könne man sich auch bewerben, so wie das der Essener Kinderschutzbund erfolgreich getan hat.

Zwei süße Mäuse sind ganz begeistert auf dem Gelände unterwegs: Frieda und Lotta, beide fünf Jahre, wissen gar nicht richtig, was ihnen am besten gefällt an diesem windigen, aber sonnigen Tag. Frieda hat sich einen blauen Schmetterling auf die Stirn malen lassen, Lotta einen grünen. Sie sind stolz ohne Ende und toben übermütig über den Platz. Auf das Schminken wartet noch Carol-Ann (6) Jansen, die mit den Eltern Ricarda und Markus unterwegs ist. Der kleine, wilde Emilio (4) Zakrzewski turnt lieber über den Parcour, bei dem Balancieren gefragt ist.

In Moers strampelten die Besucher auf Trimm-Fahrrädern

Wer einen Protein-Riegel haben möchte, muss ordentlich etwas dafür tun. Christina Otterbein von World of Fitness, steht bei den Trimm-Fahrrädern, die das Unternehmen aufgebaut hat und ist begeistert, dass so viele Kinder auf das Sportgerät steigen. „Wenn sie zwei Kilometer geschafft haben, gibt es einen Eiweißblock als Belohnung. Die Erwachsenen, die ordentlich auf dem Fahrrad strampeln, können ein kostenloses Training über ein, zwei oder drei Monate gewinnen.

Anke Beuth, Mia Beuth, Ennatz, Leni Harks und Katrin Harks.
Anke Beuth, Mia Beuth, Ennatz, Leni Harks und Katrin Harks. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Bedacht werden bei dieser Spenden-Veranstaltung zwei Organisationen, die wertvolle Arbeit leisten. Zum einen der Kinderschutzbund Essen mit zwei Projekten und die Stiftung Kinderglück in Dortmund. Konkret fördert die Edeka-Zukunftsstiftung, die sich seit 2020 für Bildungsprojekte in NRW einsetzt, den Kinderschutzbund Essen, indem sie Gelder für ein geplantes Kinderschutzhaus spendet und 25 Lernpatenschaften unterstützt. In Dortmund werden einer Grundschule Fahrräder geschenkt, weil längst nicht alle Kinder ein Fahrrad und somit Zugang zu Mobilität haben.

Wie wichtig die Arbeit für Kinder ist, macht Prof. Ulrich Spie, Vorstandsvorsitzender des Essener Kinderschutzbundes an erschreckenden Zahlen klar. „Die Inobhutnahme der Kinder ist in der letzten Zeit um 40 Prozent angestiegen. Das ist einerseits darauf zurückzuführen, dass das Umfeld mehr Achtsamkeit zeigt, was das Kindeswohl anbetrifft. Aber auch die Pandemie mit geschlossenen Kindergärten und Schulen hat einen enorm negativen Schub gegeben, weil die soziale Kontrolle weggefallen ist.“ In den Familien hätten sich Gewalt, sexueller Missbrauch, Alkoholismus und Drogenkonsum zu Lasten der Kinder deutlich verstärkt. Er dankte ganz herzlich der Edeka Zukunftsstiftung für die wertvolle Unterstützung.

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