Moers. Im Krankenhaus St. Josef in Moers haben sich zwei neue Chefärzte vorgestellt. In welchen Bereichen Patienten von ihrer Expertise profitieren.

Mit zwei neuen Chefärzten, einer frisch aufgestellten Viszeralmedizin (Bauchraum-Medizin) sowie einer hochmodernen Radiologie will das Krankenhaus St. Josef unter dem Dach der GFO Kliniken Niederrhein jetzt punkten. Im Gespräch mit Aufsichtsratsvorsitzendem Wolfgang van Bebber, Geschäftsführer Ralf H. Nennhaus, dem Ärztlichen Direktor Dr. Michael Jonas und Pressesprecherin Regina Ozwirk stellen sich die beiden neuen Chefs Cetin Sen (45) und Dr. Stephan Haller (54) vor.

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Auch im Bereich der Inneren Medizin schreite die Spezialisierung mit Riesenschritten voran, erläutert Dr. Jonas. Ähnlich der Kardiologie, die vor Jahren aus der Inneren Medizin als eigenständiger Bereich herausgenommen worden sei, werde nun auch die Viszeralmedizin auf eigene Beine gestellt. Dabei bleibe Prof. Dr. Christoph Vogt, langjähriger Chef des Bereichs Innere Medizin, dem Haus noch einige Jahre erhalten.

St. Josef Krankenhaus: Alleinstellungsmerkmal für Moerser Klinik

Im Zuge der Spezialisierung habe man die Expertise der konservativen sowie der operativen Therapie in der Viszeralmedizin auf einer ganz neuen Station in der 5. Etage zusammengeführt, erläutert Geschäftsführer Nennhaus. „Das ist etwas, was es in Deutschland nicht allzu oft gibt.“ Es sei tatsächlich ein Alleinstellungsmerkmal des Hauses weit über den Niederrhein hinaus. Und das Konzept funktioniere gut, wie der neue Chef der Klinik für Gastroenterologie und Viszeralmedizin, Cetin Sen, unterstreicht. Die Visiten fänden mit beiden Chefärzten statt, gemeinsam werde auch die Therapie, ob OP oder Medikamente, festgelegt.

Neues Fachwissen bringt zudem Dr. Stephan Haller als Chef des Instituts für diagnostische und interventionelle (eingreifende) Radiologie mit. Spezialität Hallers ist neben der bildgebenden Diagnose mittels CT, MRT usw. das schnelle, schonende Eingreifen beispielsweise nach Schlaganfällen. Dabei wird bereits kurze Zeit nach der Einlieferung dem Patienten mittels Katheter das Blutgerinnsel entfernt.

Krankenhaus in Moers: Neue Chefärzte sind

Laut einer Studie werde dadurch die schwere Pflegebedürftigkeit als Folge oft vermieden, weiß Haller. Geschäftsführer Nennhaus unterstreicht: „Wir verfügen in St. Josef über die größte Schlaganfall-Einheit im Rheinland.“ Dr. Haller zu Neuerungen: Bei Herzinfarkten werde nun auch das schonende CT zur Diagnose von den Kassen übernommen. „Wir haben hier drei Ärzte mit diesem Zertifikat. Das ist einzig in der ganzen Region“, unterstreicht er. Fortschritt auch bei Eingriffen im Bauchraum: „Heute können Tumore auch sicher mit der schonenden Katheter-Technik entfernt werden“, berichtet Cetim Sem.

Der gebürtige Bochumer Cetin Sen lebt mit seiner Familie in Oberhausen, Dr. Christoph Haller wohnt mit der Familie in Mülheim. Die beiden neuen Chefärzte sind im St. Josef gut bekannt. Sie waren bereits mit Unterbrechungen in der Moerser Klinik tätig. Und sie fühlten sich dem Haus eng verbunden, wie sie bekunden. Dies auch wegen des freundlichen, familiären Umgangstons. Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang van Bebber erklärt denn auch: „Wir kennen beide Chefärzte seit Jahren und wir sind froh, dass sie hier sind. Wir wissen, was wir aneinander haben.“

Änderungen durch Krankenhaus-Reform

Wie der Geschäftsführer der St. Josef Krankenhaus GmbH Moers, Ralf H. Nennhaus, am Rande des Gesprächs berichtet, werde man in Sachen Krankenhaus-Reform wohl in der zweiten Mai-Hälfte mehr über inhaltliche Neuerungen sowie mögliche Schließungen von Häusern erfahren. Bis dahin befinde sich die Klinik-Landschaft „weiter zwischen Hoffen und Bangen“.

Korrektur: In einer früheren Version dieses Textes hatten wir geschrieben, dass Dr. Stephan Haller den in den Ruhestand getretenen Dr. Christoph Paselk ablöst. Wie das Krankenhaus St. Josef mitteilt, ist Dr. Paselk weiterhin als Chefarzt tätig. Sein Ruhestand ist erst für Ende des Jahres geplant. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.