Moers. Erneut berichtet ein Moerser über jahrelang nicht zugestellte Briefe. Ein Umstand hat ihn in besonders unangenehme Situationen gebracht.
Die Geschichte über Briefe in Moers, die erst Jahre später zugestellt worden sind und in der mittlerweile die Polizei ermittelt, schreibt ihr nächstes Kapitel. Nachdem diese Redaktion über den Moerser Kadir Cetin berichtet hatte, der kürzlich einen Stapel lange nicht zugestellter Briefe von der Deutschen Post bekommen hat, staunte der Moerser Ralph Krüger nicht schlecht. Ihm ist genau das Gleiche passiert, berichtet er. „Ich habe so oft keine Post gekriegt und dadurch viele Probleme bekommen.“
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Seit 2021 hat Krüger nach eigenen Angaben regelmäßig Briefe vermisst. Vor einigen Tagen erhielt auch er einen Stapel Briefe von der Deutschen Post, aufgeteilt auf zwei Sendungen. Einmal mit Briefen aus den Jahren 2021 und 2022, eine weitere mit Post von Januar/Februar 2024. „Von 2023 waren keine dabei, aber da fehlten mir auch Briefe“, sagt Krüger. Besonders brisant: Seine Wohnanschrift ist gleichzeitig die Adresse seiner Firma. Ein Umstand, der für zusätzliche Probleme sorgte. So soll er einmal eine EC-Karte zugeschickt bekommen haben, die er allerdings nie erhalten hat.
Viele Briefe kamen nicht an: Moerser berichtet von unangenehmen Situationen
„Ich hatte wochenlang keine Briefe im Kasten. Da waren auch Lohnabrechnungen von meinen Mitarbeitern dabei, die mein Steuerberater geschickt hat.“ Selbst er habe ihm nicht geglaubt. „Ich bin zwar ein Chaot, aber das heißt nicht, dass so viele Briefe verschwinden“, betont Krüger. „Alle haben mich für verrückt erklärt.“
Mit der Zeit hagelte es Anschuldigungen, zwischenzeitig stand eine Kontopfändung im Raum. Knöllchen kamen nicht an, Rechnungen wurden so nicht beglichen. Dinge, die Krüger in äußerst unangenehme Situationen brachten. „Da habe ich mich gefragt, was ist denn hier los?“ Warum er die Briefe nicht bekam, darüber musste auch er lange spekulieren. Wie bei Kadir Cetin hat Krüger nach eigenen Angaben von der Post ebenfalls lediglich ein allgemeines Entschuldigungsschreiben erhalten. Ein Grund, warum die Briefe so lange nicht ankamen, steht im Schreiben nicht. Als Krüger schließlich den Bericht dieser Redaktion las, da kam ihm das Geschilderte direkt vertraut vor. Und in der Tat: Das bestätigt auch eine erneute Anfrage dieser Redaktion.
Brief-Ärger in Moers: Deutsche Post verweist auf polizeiliche Ermittlungen
Viel mehr als in ihrer ersten Stellungnahme kann eine Post-Sprecherin allerdings nicht sagen. Schon am 11. April hieß es, dass der Post Sendungen von der Polizei übergeben worden sind. Diese haben die Mitarbeitenden katalogisiert und anschließend mit einem Begleitschreiben an die Empfänger zugestellt. „Der Beschäftigte, zu dessen Zustellbezirk diese Sendungen zuzuordnen sind, ist nicht mehr bei uns beschäftigt. Wir bitten um Verständnis, dass wir aufgrund polizeilicher Ermittlungen keine weiteren Auskünfte geben werden“, hieß es damals.
Daraus ließe sich schließen, dass Kadir Cetin und Ralph Krüger nicht die einzigen Betroffenen sind, die über einen längeren Zeitraum immer wieder keine Post erhalten haben. Welche Polizei in dieser Angelegenheit ermittelt, ließ sich von der Redaktion nicht verifizieren. Obwohl die beiden Vorfälle in Moers spielen, konnte die in diesem Bereich zuständige Kreispolizeibehörde Wesel auf Anfrage keine entsprechenden Ermittlungen bestätigen. Möglich sei aber, dass eine andere Polizeibehörde in der Angelegenheit ermittelt, erklärt ein Sprecher.
Die Deutsche Post betont noch einmal, dass Kundinnen und Kunden sich bei Fragen und Problemen jederzeit melden können. Möglich ist das über die Kundenservicenummer: 0228/4333112.