Moers. In Moers ist wieder Festival-Zeit. Im Bollwerk 107 haben Musiker beim Rock-it! die Bühne gerockt. Was das kleine Festival so einzigartig macht.

Die Gitarre schießt symbolisch wie eine Rakete in die Luft – ein besseres Logo für das energiereiche „Rock-it!“-Festival konnte kaum geben. Das Jugend- und Kulturzentrum Bollwerk 107 war am Freitag und Samstag Schauplatz des 16. „Rock-it!“-Festivals. 2008 von Schülerinnen und Schülern am Grafschafter Gymnasium ins Leben gerufen, ist das Festival zu einem jährlichen Publikumsmagneten geworden.

Das Credo ist geblieben, wie die „Rock-it!“-Pressebeauftragte Clara Grallath erklärte: „Wir wollen jungen Bands aus der Region die Chance geben, ihre Songs vor Publikum zu präsentieren.“ Auch das Festivalmotto „Umsonst und drinnen“ konnte durch Sponsoring der Sparkasse am Niederrhein, des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW sowie der Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultureller Zentren NRW „Soziokultur NRW“ erneut umgesetzt werden.

So viele Ehrenamtliche stemmen das Festival in Moers

Organisiert wird alles ehrenamtlich von der „Rock-it!“-Crew: „50 Ehrenamtliche helfen mit, vom technikaffigen Studenten bis zur festivalerfahrenen Musikerin.“ Hinzu kommen 20 Ehrenamtliche im Organisationsteam. „Erneut haben wir 190 Bewerbungen regionaler Bands und Singer-Songwriter erhalten“, freute sich Grallath. 18 Acts konnten schafften es auf die Bühnen in der Bollwerk-Halle und der Kneipe.

Backstage war die Stimmung fröhlich. „Ich trete zum dritten Mal beim ‚Rock-it!‘ auf, erstmals war ich 2017 hier“, sagte der junge Essener Musiker Relya Voy. Was er am „Rock-it!“ mag? „Crew und Publikum unterstützen uns Musiker total. Jeder kann so sein, wie er ist.“ Sein Wunsch: „Eine eigene Band. Der Auftritt hilft, Kontakte zu knüpfen.“ Voys Passion, den „Bubblegum-Pop“, den man von Musikerinnen wie Lady Gaga und Britney Spears kennt, brachte er mit Gitarre und angenehmer Stimme auf die Bühne.

Bevor es für Voy losging, eröffnete die vierköpfige Krefelder Indie-Rockband „Crimson Bloom“ das Festival. Ihre Rockformel: Gitarren, Schlagzeug, Top-Sänger am Mikrofon und unvergessliche Texthommagen ans Leben wie „Passenger by my Side“ und „Guess you make me feel that Way“. Ob Singer-Songwriterin „Coucou“ aus Köln mit ihrer ersten Single „Loving Eyes“, das Duisburger Duo „Dead King“ mit Deutschrap- und Rockmischung, der Duisburger Rock-Pop-Sänger Maurice mit Loopstation, die Düsseldorfer „Angelic in Jeans“ mit durchdringenden Basselementen oder die Essener „Chasing Dreams“, die erstmalig vor Publikum auftraten – alle brachten Freitag das Publikum zum Beben.

Diese Aktion gab es draußen am Bollwerk in Moers

„Uns haben ‚Deadking‘ überzeugt, indem sie deutsche und englische gesellschaftskritische Textpassagen kombinieren. Die hören wir jetzt sicher öfter“, sagte die 20-jährige Moerserin Isi. Ihre Freundinnen probierten sich mit ihr an der Musikmaschine des Soundkollektivs „Schepperdrön“ an Synthesizern aus und ließen Erinnerungsfotos an der Fotostation knipsen, die sie vom gelungenen Festival mit nach Hause mitnahmen.

Am Samstag standen weitere Bands beim „Rock-it!“-Festival auf dem Bühnenprogramm. Dazu gehörten Feinstaub West, Lars Kamphausen, Crimson Spirit, 22:2, Pastor Gerald, Maryaka, Wukan, Obi Yung Nairobi, Charlie Mio Marlin, Macaba und The Monistic. Auf dem Außengelände war das Jugendzentrum „Die Box“ des Caritasverbandes Moers-Xanten zu Gast und bot Kreativworkshops an.

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