Moers. Am Freitag gab es das Soft-Opening im neuen Skatepark Moers. Die Nutzer zeigten tolle Tricks und waren begeistert. Was die Anlage bietet.

Soft-Opening gelungen, möchte man sagen. Es gab am Freitagnachmittag mächtig viel zu sehen am neuen Skatepark im Freizeitpark. Die offizielle Eröffnung ist zwar erst Anfang Mai, aber schon jetzt konnten Freizeit-Rad-Akrobaten zeigen, was sie drauf haben. Und das war fürwahr eine Menge.

Außenstehende Zuschauerinnen und Zuschauer können zuweilen staunen, wie scheinbar leichtgängig sich die Nutzerinnen und Nutzer auf dem Areal bewegen. So schießt Maximilian (21) dynamisch mit seinem Scooter durch den Snake Run, um ihn mit vollem Schwung in einem Salto über die Bande wieder zu verlassen. Mitsamt seinem Gefährt natürlich. Beeindruckend. Darauf angesprochen, schmunzelt der 21-Jährige. Ja, das sei schon ein fortschrittlicher Trick, sagt er. Seit sechs Jahren ist er in diesem Freizeitsport aktiv, nur für diese Übung hat er einen Tag lang trainiert. Toll, dass es nun ein solches Areal in der Nähe gibt, sagt er.

Der Skatepark ist der zweitgrößte in NRW

Allerdings: Es ist nicht irgendein Skatepark. „Es ist mit insgesamt 2700 Quadratmetern der zweitgrößte in NRW“, betont James (52). Er ist vom Planungsbüro Betonlandschaften in Köln, kann aber nicht nur Skateparks planen, sondern sich auch selbst gut darin bewegen. „Die Bowl ist die größte in NRW“, sagt James und zeigt auf die kurvige Landschaft mit geschwungenen Rändern und hochstehenden Wänden, die an diesem Nachmittag mal als „Wallride“ und dann als Virtwall“ bezeichnet werden. 900 qm groß ist diese Bowl.

Insgesamt gibt es vier Bereiche. Neben den genannten noch einen Anfängerbereich und einen sogenannten Street-Bereich, in dem Aspekte von Straßenszenen nachempfunden sind. Treppen und dergleichen mehr. Geeignet ist die Anlage für Skateboarder, BMX-Fahrer, Scooter, Rollerblades; ja und selbst für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer, erklärt James. Von denen sind bisher aber keine angereist.

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Gerade kommt Jeff (55) mit seinem Skateboard um die Ecke gebogen. „It‘s fun“, freut er sich. „Das hat fast alles.“ Das wiederum freut den Technischen Beigeordneten Thorsten Kamp, der an diesem besonderen Tag selbstverständlich neben Vertreterinnen und Vertretern aus der Kommunalpolitik und der Stadtverwaltung am Skatepark vorbeischaut. Über die Frage, wie die Graffitis zu bewerten sind, die schon jetzt die Bahnen zieren, gibt es unterschiedliche Meinungen. „Das machen keine Skater“, sagen James und Jeff unisono und der Beigeordnete sieht darin eine Beschädigung der Anlage. Ein paar Meter weiter erklären zwei BMX-Radler, dass sie keine Skateranlage ohne Bemalung kennen und das einfach dazugehört.

Kunststücke auf der Bahn in Moers.
Kunststücke auf der Bahn in Moers. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Um die Anlage herum wird noch gebaut. In unmittelbarer Nachbarschaft entstehen noch ein Wasserwandler, eine Art Brunnen, der in heißen Sommermonaten Möglichkeiten zur Erfrischung bietet, sowie eine Tribüne und ein Bühnenpodest. Im Sommer 2025 sollen die Attraktionen fertig sein. Latif (18) wünscht sich zudem Wasserspender in der Nähe. Silke Bednarz, die städtische Projektleiterin, kann ihn und seine Freunde beruhigen. Auch das ist in Planung. Zudem sollen drei Andockstationen für Foodtrucks entstehen. Damit wird die Möglichkeit weiterer kulinarischer Versorgung geschaffen. Ebenfalls eine gute Nachricht für das junge Quartett, das gerade am Rande der Bowl ein Päuschen macht.

Die Anfänger werden auch in Moers supportet

„Wir sind froh, dass wir hier wieder skaten können“, sagt Onur (26) über den neuen Platz. „Der alte war ja eine Bruchbude.“ Die Stadt habe sich hier viel Mühe gegeben, lobt Latif, während um das Grüppchen herum weiter reges Treiben herrscht. „Es gibt ungeschriebene Regeln“, klärt Ida (20) auf. Man stört sich nicht auf der Bahn, verhält sich respektvoll miteinander. Keiner wird ausgelacht. Anfänger werden supportet, erklären die jungen Leute.

Es beginnt zu tröpfeln. Einige Zuschauer machen sich auf den Weg zum Pavillon, der eigens für dieses Event aufgestellt worden ist. Achim Krenn steht auf der Bahn und ist sichtlich gerührt. Früher hat er bei der Stadtverwaltung gearbeitet, hat die Tummelferien geleitet und hat sich schon früh für die Skater eingesetzt. Es sei ein Lebenswerk, sagt er. Was ihn heute begeistert? „Dass die wahnsinnige Sachen machen können.“ Das können sie. So ist es ein Vergnügen für aktive Nutzer und passive Zuschauer.