Moers. Der Frühling steht vor der Tür – und damit die Gartensaison 2024. Der Moerser TV-Experte Davit Arican gibt Tipps, welche Pflanzen gefragt sind.

  • Im Frühjahr 2024 zeichnen sich bereits einige Trends für die Gartensaison ab.
  • Laut TV-Experte Davit Arican („Duell der Gartenprofis“) liegen besonders heimische Pflanzen im Trend.
  • Der Moerser erwartet in vielen Gärten eine Rückkehr zur Natur.

Schon vor dem offiziellen Frühlingsanfang am Mittwoch, 20. März, durften die Menschen am Niederrhein bereits in den Genuss der ersten sonnigen Tage kommen, sich an den bunten Knospen von Kirschblüten erfreuen und sogar erstmals die Grillkohle befeuern. Die Vorfreude auf die Gartensaison hat viele Immobilienbesitzer bereits gepackt, wie auch Davit Arican feststellen kann. Der Moerser, unter anderem bekannt durch die ZDF-Sendung „Duell der Gartenprofis“, berichtet von den wichtigsten Trends im Jahr 2024 und nennt einige Geheimtipps für Gartenfreunde.

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In vielen Grünanlagen könnte es in diesem Jahr „zurück zur Natur“ – und weg von der Funktionalität – gehen. Diesen Trend will Arican nicht nur in seiner Instagram-Community (83.000 Follower) vorantreiben. „Wir sollten von hochdruckreinigergepflegten Gärten und Schotterwüsten Abstand nehmen und endlich aufhören, unsere Gärten für den Nachbarn zu bauen“, sagt der Fachmann im Gespräch mit unserer Redaktion. Das eigentliche Geheimnis der Gartengestaltung sei es, die eigene Ordnung der Natur zu erkennen und zu respektieren. Die verschärften Regelungen für versiegelte Flächen hätten dieses Bewusstsein zuletzt bei vielen Bürgerinnen und Bürgern geschärft. Statt Verboten will der Moerser Gartenplaner bei einigen Menschen eine innere Motivation wecken, etwas Gutes für Mensch und Tier zu tun.

ZDF-Gartenprofi Davit Arican: „Wir sollten Vögel und Insekten wieder in unsere Gärten einladen“

„Wir sollten Freude für das menschliche Auge schaffen und Vögel und Insekten wieder in unsere Gärten einladen“, wünscht sich Davit Arican. Viele Arten, etwa Wildbienen oder Schmetterlinge, seien von heimischen Pflanzen abhängig. Ihnen können Gartenfreunde schon mit wenigen Handgriffen helfen: „Eine wilde Ecke mit Klee und Brennnesseln kann schon viel für die Biodiversität tun – selbst wenn es nur zwei Quadratmeter sind.“ Auch ein kleiner Totholzhaufen kann als Rückzugsort für Igel oder Kröten eine wichtige Funktion einnehmen. „Diese Nützlinge vertilgen Schädlinge wie Nacktschnecken und bringen den Garten in ein ökologisches Gleichgewicht“, betont Arican.

Angesprochen auf heimische Pflanzenarten hat der umtriebige TV-Gärtner gleich einige Geheimtipps parat: „Die Duftnessel, die Katzenminze, die Kornelkirsche, der Schlehdorn und der Weißdorn sind alles Pflanzenarten, die hoffentlich noch mehr in den Fokus rücken werden.“ Besonders gefragt in niederrheinischen Gärten seien zurzeit die klassischen Frühblüher wie der Winterling, das Schneeglöckchen oder das Buschwindröschen. „Diese Pflanzen tragen ihre Informationen bereits in der Knolle oder in der Zwiebel und können die Saison schon früher beginnen lassen. Sie sind in nahezu allen Baumschulen und Baumärkten erhältlich.“ Die Rückkehr zur Natur macht sich sogar bei Freunden von Badesessions im eigenen Garten bemerkbar: Zurzeit würden viele Pools zu einem biologischen Schwimmteich umfunktioniert, berichtet Arican.

Inflation und Corona: Krisen wirken sich auch auf Garten-Trends 2024 aus

An den Gartentrends dieses Jahres lassen sich sogar die jüngsten Krisen ablesen. Während der Corona-Zeit hätten viele Menschen die Grünoase hinterm Haus als Ort der Begegnung und Urlaubsersatz für sich wiederentdeckt. „Die Leute sind mehr als vor der Pandemie bereit, Geld in ihren Garten zu investieren und sind dafür sogar bereit, auf Urlaube zu verzichten“, sagt der Moerser. Die andere große Krise der vergangenen Jahre mache diesen Effekt, zumindest teilweise, zunichte: „Wir sehen bei den Umsätzen im Gartenbau zwar einen stetigen Zuwachs. Von einigen unserer Partner hören wir aber, dass die Anfragen für 2024 weniger geworden sind. Das ist eine Folge der Inflation.“

In einer früheren Version dieses Textes hatten wir Davit Arican als „Landschaftsarchitekten“ bezeichnet. Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen weist darauf hin, dass Arican nicht in die hiesige Architektenliste eingetragen ist und die geschützte Berufsbezeichnung nicht verwenden darf.