Moers. Zwei Schulen, ein Berufskolleg und ein Kulturzentrum in Moers waren Freitag geschlossen. Jetzt ist der Grund bekannt. Und es gibt Kritik.

  • Zwei Schulen, ein Berufskolleg sowie ein Kulturzentrum in Moers blieben am Freitag, 15. März, geschlossen. Zwei Bildungseinrichtungen erhielten zuvor Drohmails.
  • Die Polizei war am Freitag vor Ort, konnte jedoch keine Bedrohung feststellen.
  • Es gibt Kritik an der Kommunikation.

Die Anne-Frank-Gesamtschule Rheinkamp, das Gymnasium Rheinkamp und das Kulturzentrum Rheinkamp in Moers blieben am Freitag, 15. März, geschlossen. Das hat die Stadt Moers am späten Donnerstagnachmittag mitgeteilt. Auch das Berufskolleg für Technik blieb zu, heißt es auf der eigenen Webseite. Grund für die Schließung war eine „mögliche, bislang nicht geklärte Gefahrenlage“ für die Gesamtschule durch eine Bedrohung, so die Stadt. Die Schülerinnen und Schüler nahmen an dem Tag am Distanzunterricht teil.

Die Polizei konnte am Freitag vor Ort keine konkrete Bedrohung feststellen und hat Entwarnung gegeben. Auf Anfrage erklärte ein Sprecher der Kreispolizeibehörde Wesel, dass sowohl die Gesamtschule als auch das Berufskolleg für Technik zuvor Drohmails erhielten.

Die Mails seien „eher allgemein“ gehalten gewesen und hätten keinen konkreten Bezug zu Moers aufgewiesen. „Auf den konkreten Inhalt wollen wir nicht näher eingehen“, so der Sprecher. Das Gymnasium und das Kulturzentrum blieben laut städtischer Mitteilung aufgrund der „räumlichen Nähe“ zur Gesamtschule ebenfalls zu. Die Schließung bezog sich nur auf den Freitag. Der Polizeisprecher betont: „Dass die Schulen schließen, war keine Aufforderung von uns.“ Die Stadt teilte am Freitagnachmittag mit, dass der Präsenzunterricht an beiden weiterführenden Schulen am Montag wieder stattfinden wird.

Gefahrenlage in Moers: Kritik an der Kommunikation

Vor Ort war es am Freitagmorgen ruhig. „Wir haben nach Rücksprache mit der Schulleiterin keine Besonderheiten wahrgenommen“, bestätigte Stadtsprecher Thorsten Schröder. Das deckt sich auch mit dem Eindruck der Redaktion von Freitagmorgen: Das Gelände rund um die Gesamtschule war menschenleer.

Auf den konkreten Inhalt wollen wir nicht näher eingehen.
Ein Sprecher der Polizei.

Die spärliche Kommunikation über die mutmaßliche Gefahrenlage kritisieren einige Betroffene. Oliver Knothe, 1. Vorsitzender des FC Moers-Meerfeld 1980, habe von der Warnung aus der Presse erfahren, obwohl das Gelände seines Vereins unmittelbar an die geschlossene Gesamtschule grenzt. Auf Nachfrage habe die Polizei in Moers „von nichts gewusst“. Erst die Stadt Moers habe ihm auf Facebook geantwortet, dass nur die Schulen betroffen seien und der Sportverein selbst entscheiden könne, ob Kurse stattfinden oder nicht. „Die Kurse im Vormittagsbereich haben wir jetzt abgesagt. Sollte nichts passieren, setzen wir den Kursbetrieb ab 16 Uhr fort. Die Informationspolitik finde ich sehr schwierig, wir wären gerne informiert worden“, sagt Knothe im Gespräch mit der Redaktion.

Gefahr an Schule in Moers: Nutzer zeigen sich verunsichert

Auch andere Nutzer in sozialen Medien beunruhigte die Nachricht, die die Stadtverwaltung unter anderem auf Facebook verbreitete. In vielen Kommentaren ist Verunsicherung zu lesen. „Wäre es nicht sinnvoll, dann alle Schulen morgen zu schließen?“, fragt etwa eine Dame am Donnerstag. „Ich überlege auch schon, ob ich mein Kind morgen zur Schule schicke“, schreibt eine andere. Ein Herr kommentiert: „Das Hauptproblem ist auch, den genauen Grund nicht zu nennen, daher kann man nur spekulieren und unnötig Angst schüren bei der Bevölkerung“.

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