Kamp-Lintfort. Gemeinsam mit den Karnevalsvereinen haben die Möhnen einen tollen Neustart hingelegt. Warum die Stadtspitze mit dem Fahrrad kam.

Welcher Bürgermeister lässt Damenbesuch an so einem Tag schon lange im Regen stehen? Ratzfatz öffnete sich am Donnerstag um 14.11 Uhr die Rathaustür in Kamp-Lintfort und Obermöhne Petra Burdinski samt ihrer taffen Weiberbande besetzte ohne große Mühe das Rathaus. „Schalalala - die große Stadt mit K“ dröhnte es aus den Lautsprechern im Foyer. Und auch, wenn der Kasalla-Karnevalshit definitiv einer anderen Stadt gewidmet ist – die Stimmung im Kamp-Lintforter Rathaus war seit langer Zeit mal wieder nicht nur jeck, sondern sogar kölsch-jeck...

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„Jetzt isses vollbracht“, kommentierte die Obermöhne trocken die (un)freiwillige Schlüsselübergabe. Nach außen gab sich Petra Burdinsky bei ihrem ersten Rathaussturm als Chefin völlig souverän. Dabei, verriet die 67-Jährige unserer Redaktion, habe sie in der Nacht kaum schlafen können und sei sehr aufgeregt gewesen: „Aber meine Mädels standen ja tatkräftig hinter mir“, freute sie sich über ihre gelungene Premiere.

Obermöhne Petra feierte eine gelungene Premiere.
Obermöhne Petra feierte eine gelungene Premiere. © FUNKE Foto Services | Daniel Attia

Schon seit neun Uhr morgens waren die jecken Frauen unterwegs in Kamp-Lintfort, begleitet von Prinzessin Magdalena I. und Prinz Lars I. und ihrer Crew. Wie man das bei Dauerregen aushält? Möhne Melanie hat Tipps: „Sich warm anziehen, wasserfeste Schuhe, Regenschirm in Reserve und ganz viel gute Laune!“ Für sie und ihre jecken Schwestern beginnt jetzt der Straßenkarneval, „das ganze Programm“.

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Die Stadtspitze hatte sich für die Möhnen mit viel Retro-Charme in Schale geworfen: In Knickerbockern, Hemd, Weste, Fliege und mit Schiebermützen radelten Bürgermeister Christoph Landscheidt, Kämmerer Martin Notthoff und der Erste Beigeordnete Christoph Müllmann ins Foyer. Ihr Motto: Kamp-Lintfort - fahrradfreundlich seit 100 Jahren. Zwar trägt Kamp-L.intfort den Titel „Fahrradfreundliche Stadt“ offiziell erst seit einem Jahr, aber „wir sind unabhängig von allen Rankings immer schon fahrradfreundlich gewesen“, kommentierte das Trio ganz salopp sein Motto.

Retro-Radeln in Kamp-Lintfort...
Retro-Radeln in Kamp-Lintfort... © FUNKE Foto Services | Daniel Attia

Dazu passte prächtig, dass ein Teil der Rathausmannschaft sich im Bauarbeiter-Outfit zeigten, auf den Helmen der Schriftzug: „Kolonne 50 Ausbau Radwege“. Andere Rathausmitarbeitende ließen in Superfraukostümen wissen, was im Kamp-Lintforter Rathaus tagtäglich geleistet wird...

Eigentlich war geplant, nach dem Rathaussturm auf und vor der Bühne am Rathaus weiter zu feiern. Angesichts des Wetters hatten die Verantwortlichen kurzfristig am Mittwoch aber noch einmal umgeplant. So ging es nach dem bunten Rathaustreiben für die Jecken direkt ins Partyzelt am Bendsteg. Trotz des verregneten Starts in die heiße Phase des Karnevals zeigte sich KKV-Präsident Alex Braun am Donnerstag über den stimmungsvollen gemeinsamen Auftakt mehr als zufrieden.