Kamp-Lintfort. Gleich drei der großen Hütehunde wurden letzte Woche von der Polizei eingefangen. Sie sind nun in der Tierherberge. Was bisher bekannt ist.
Für viel Wirbel haben drei Kangals gesorgt, die am vergangenen Donnerstag, 1. Februar, frei laufend an der Trompeter und Hochemmericher Straße in Moers unterwegs waren. Die imposanten Hütehunde drohten auf die Straße zu rennen. Die Polizei wurde alarmiert.
Obwohl diese Rasse üblicherweise mit Vorsicht zu genießen ist, gelang es den Beamten wohl durch ihr „beherztes Eingreifen“, wie es auf der Facebook-Seite der Tierherberge heißt, recht zügig, das Trio zu sichern und der Tierherberge zu übergeben. Die Kamp-Lintforter Tierherberge ist für Fundtiere aus Moers zuständig. Bis zum Montag hat sich kein Besitzer der ausgebüxten (oder ausgesetzten) Vierbeiner in der Tierherberge gemeldet, heißt es auf Nachfrage der Redaktion.
Laut der Tierschützer sind die Hunde zwar gechipt, aber der Besitzer sei nicht registriert, heißt es von dort. Ob es sich um einen deutschen Chip handelt, wollte man bei der Tierherberge nicht sagen. Halsbänder hätten die Hunde bei der Fangaktion nicht getragen. Es handele sich bei den Tieren um einen unkastrierten Rüden und zwei Hündinnen. Die Aufregung um ihren Ausflug scheint sie nicht anzufechten. „Denen geht es super“, heißt es aus der Tierherberge, der hinzugezogene Tierarzt habe keine Auffälligkeiten entdeckt.
Wie es weiter geht ist unklar
Die Tierschützer beschreiben die drei „Riesen“ als „noch recht jung“ und „sehr nett und aufgeschlossen Menschen gegenüber“, außerdem auch „wahnsinnig verschmust und liebebedürftig“. Ansonsten gibt man sich bei der Tierherberge eher etwas zugeknöpft, was die mögliche Herkunft der Ausreißer angeht. Auch das weitere Verfahren ist noch unklar.
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Falls sich der Besitzer noch meldet, habe er jedenfalls nicht mit Kosten für den „Polizeieinsatz“ zu rechnen, so eine Mitarbeiterin der Tierherberge. Bezahlen müsse er nur die Tagespauschale für die Unterbringung am Kamp-Lintforter Drehmannshof.
Das Interesse an den drei herrenlosen Hütehunden ist in den sozialen Medien enorm. Viele Nutzer wünschen den Tieren Glück, und dass sich ein Besitzer alsbald melden möge. Es gibt aber auch viele wilde und durch nichts gestützte Spekulationen, etwa, dass es sich hier um den Aufbau einer Kangal-Zucht handele.
Kangals gelt in Tierheimen oft als „Sorgenkinder“
Kangals stammen ursprünglich aus der Türkei und sollen schon früh vornehmlich zum Schutz von Schafherden eingesetzt worden. Diese Rasse kann bis zu 80 Zentimeter hoch werden. Es heißt, dass diese Tiere eine enorme Beißkraft haben.
, die nur schwer vermittelbar sind. Grund: Die Vorbesitzer waren häufig überfordert mit der Willensstärke und Entscheidungsfreude der Rasse. Wenn da was aus dem Ruder gelaufen ist, bedeutet es für den nächsten Besitzer viel Arbeit. In einschlägigen Foren wird immer wieder betont, dass Kangals keine Anfängerhunde seien.