Moers. Das Autohaus Nühlen in Moers hat einen neuen Besitzer. Gibt es bald Änderungen für Kundinnen und Kunden? Der neue Geschäftsführer äußert sich.
Die Nachricht hat in Moers und darüber hinaus viele überrascht. Das Autohaus Mercedes Nühlen ist verkauft, Hans Nühlen hat den Familienbetrieb Ende Januar abgegeben. Seit dem 1. Februar gehört das Autohaus jetzt zur Sternpark-Gruppe aus Lippstadt, laut eigenen Angaben einer der „größten Mercedes-Benz Servicepartner Deutschlands“. Neuer Geschäftsführer ist damit Graf Friedrich-Wilhelm von Wengersky.
An diesem Donnerstagnachmittag ist es im Autohaus an der Ruhrorter Straße ruhig. Kunden lassen sich am Empfang oder an den Schreibtischen beraten, Mitarbeitende laufen umher oder tippen in ihre Rechner. Dass das Autohaus seit heute unter neuer Führung geleitet wird, ist nicht zu erkennen. Am Gebäude selbst prangt weiterhin in dicken Buchstaben „Nühlen“. „Das bleibt auch so“, sagt Graf Friedrich-Wilhelm von Wengersky, der sich die Geschäftsleitung mit Ralf Strohbücker teilt.
Autohaus Mercedes Nühlen in Moers: Sternpark-Gruppe ist neuer Besitzer
Er hat in einem der gläsernen Büros in der oberen Etage Platz genommen, die Zeit für dieses Gespräch investiert er gerne. Dass die Nachricht über den Wechsel bei Nühlen für Aufsehen gesorgt hat, kann er nachvollziehen. Er weiß um den Stellenwert des Unternehmens in der Grafenstadt. Und kann beruhigen: „Für die Kundinnen und Kunden direkt hat das überhaupt keine Auswirkungen.“
Heißt: Zunächst stehen im Autohaus keine offensichtlichen Veränderungen an. Der Name bleibt, die rund 120 Mitarbeitenden ebenfalls. Ein Punkt, der Hans Nühlen bei seiner Entscheidung, die Firma abzugeben, besonders wichtig war, wie er Anfang Januar im Gespräch mit der Redaktion betonte. Und dennoch: Unter der Regie eines Branchen-Giganten wie der Sternpark Gruppe, die zahlreiche Autohäuser in ganz Deutschland betreibt, bleiben gewisse Änderungen nicht aus.
Autohaus in Moers: Sternpark-Gruppe wappnet sich für die Zukunft
„Gewisse Abläufe werden sich verschlanken“, sagt von Wengersky. „Viele Dinge gehen dann einfach schneller.“ Die Sternpark-Gruppe, die selbst als Familienunternehmen geführt wird, kann auf ein größeres Netzwerk zurückgreifen – „wir haben etwa größere Bestände, können schneller Ersatzteile und Werkzeuge beschaffen.“ Damit möchte sich das Unternehmen gegen die immer höheren Anforderungen der Zukunft wappnen. „Da gibt es immer größere Herausforderungen. Nicht nur bei der Technik, sondern auch bei den Ansprüchen der Kundinnen und Kunden.“
Zunächst steht aber erstmal Beobachtung auf dem Plan. „Wenn wir ein sehr gut funktionierendes Autohaus übernehmen, dann gehen wir nicht rein und drehen alles auf links. Wir schauen uns den Betrieb in Ruhe an und schauen dann, was man anpassen kann.“ Jeder Betrieb, so der Experte, habe seine eigene DNA. „Dann fangen wir Schritt für Schritt an, den Betrieb in die Gruppe zu integrieren. Das ist wie ein Flottenverband: Jedes Schiff fährt für sich, aber alle in die gleiche Richtung.“
Neuer Besitzer vom Autohaus Nühlen ist in Neukirchen-Vluyn aufgewachsen
Für Graf Friedrich-Wilhem von Wengersky ist der Standort Moers ein Heimspiel. Er selbst ist in Neukirchen-Vluyn geboren und aufgewachsen, sein Vater hatte ein Autohaus in Krefeld. „Meine Familie ist hier groß geworden, da gibt es auf jeden Fall eine Verbindung“, sagt er. Mit Hans Nühlen pflegt von Wengersky schon seit Jahren eine enge Freundschaft, sie besuchten gemeinsam Seminare, begegneten sich innerhalb der Autohaus-Welt immer wieder. Erst im April 2023 hat die Sternpark-Gruppe ein Autohaus in Willich übernommen, mit Moers ist es jetzt schon der zweite Standort am Niederrhein.
Und auch das Team scheint die Übernahme positiv angenommen zu haben. „Richtige Vorarbeit leisten konnten wir ja nicht, gestern waren wir noch keine Eigentümer.“ In der Belegschaft haben sich zuvor bereits Gerüchte verbreitet. Der Name „Sternpark Gruppe“ habe die Mitarbeitenden aber beruhigt, so von Wengersky. Dass seine Gruppe das Haus für die Zukunft sichert, davon ist er überzeugt. „Auch in fünf Jahren kommt man hier in einen Betrieb, der auf dem aktuellen Stand ist.“
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