Moers. Auf den Flächen des ehemaligen Moerser Finanzamtes entsteht ein neues Quartier. Insgesamt 145 Wohnungen sind geplant. Was dort nicht erlaubt ist.
In der City entsteht ein neues Quartier. Allein 85 neue Wohnungen sollen an der Unterwallstraße auf einer Gesamtfläche von rund 7100 Quadratmetern gebaut werden. Wo bis zum Jahr 2018 über Steuern beschieden wurde, sollen künftig Menschen wohnen. Darüber hinaus sollen Dienstleistungen angeboten werden, Praxen und Gastronomie untergebracht werden. Eine gemischte Nutzung wird avisiert.
Die Planungen für die Fläche des ehemaligen Finanzamtes an der Unterwallstraße gehen in die nächste Runde. Etwas später als geplant. Denn eigentlich sollte der politische Beschluss zur Offenlage bereits im November des vergangenen Jahres gefasst werden. Nun befasst sich der Fachausschuss in der kommenden Woche am Donnerstag mit der Thematik.
Bald gibt es Wohnen „Am Wallgraben Moers“
Investor ist die Bema-Gruppe aus Düsseldorf. Unter dem Titel „Am Wallgraben Moers - Wohnen und Arbeiten am Wallgraben“ wird das Projekt auf der Webseite der Gruppe dargestellt. Und weiter heißt es dort: „Wir wollen die zentrale Lage des Wallgrabens in der Innenstadt nutzen, die vernetzte Wegestruktur des historischen Gebiets am Moersbach erhalten – und so einen attraktiven urbanen Freiraum gestalten, kombiniert mit ansprechender Architektur und passenden Nutzungen.“
Die Lage ist attraktiv. Die Innenstadt ist fußläufig erreichbar, in direkter Umgebung befinden sich die parkähnlich gestalteten Anlagen rund um die historische Wall- und Grabenanlage. An der Unterwallstraße ist eine urbane Bebauung mit zwei in unterschiedliche Richtungen geöffneten U-förmigen Baukörpern geplant. Die Baukörper sind nach derzeitigem Stand viergeschossig geplant, mit einem abgerückten Staffelgeschoss. Das westliche U-Gebäude öffnet sich nach Norden zur Wallanlage hin, wo es auch eine Spielfläche für Kinder geben soll. Das östliche Gebäude, das näher am Rathaus platziert ist, öffnet sich zur Unterwallstraße. Eine Platane soll an der Stelle als „stadtbildpägender Baum“ in der Öffnung erhalten bleiben und den Innenhof prägen, heißt es in den Ausführungen der Stadt.
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Auf dem früheren Parkplatz des Finanzamtes nördlich der Wall- und Grabenanlage sind darüber hinaus insgesamt drei Wohngebäude geplant. Hier sind rund 60 Wohnungen mit einer Gesamtfläche von 4800 Quadratmetern vorgesehen. Planungsrechtlich handelt es sich dabei um einen anderen Bebauungsplan: 221. Die Erschließung des Plangebiets wird über die Straße Moerser Benden/Nordring gesichert, die zur westlich gelegenen Repelener Straße führt. Nördlich liegt eine Anbindung an die Mühlenstraße vor.
Die Stadt beruhigt: Keine Bordelle möglich
Die meisten Stellungnahmen einer ersten Beteiligung der Öffentlichkeit im Jahr 2021 gingen zum Bebauungsplan 220 ein, der sich mit der Bebauung an der Unterwallstraße befasst. Daraus geht unter anderem hervor, dass durchaus die Sorge bestand, es könnten Bordelle oder Spielhallen in den gemischt genutzten Gebäuden untergebracht werden. Diese Sorge kann die Stadt bereits nehmen. Innerhalb des urbanen Gebietes seien sonstige Gewerbebetriebe, „soweit es sich um Betriebe mit ausschließlich oder überwiegend Sexdarbietungen, Bordelle oder bordellartige Betriebe handelt, nicht zulässig“, heißt es in der Abwägung.
Auch das Thema Parken wurde angesprochen. Die oberirdischen Flächen sollen weitgehend vom ruhenden Verkehr freigehalten werden, Fahrzeuge in einer Tiefgarage untergebracht werden. Diese soll über die Unterwallstraße erschlossen werden. Besuchern wird demnach das Parken auf angrenzenden Parkflächen nahegelegt. Die Erschließung des Gebietes werde über die Unterwallstraße gesichert, heißt es. Im Westen verlaufe die Repelener Straße.