Am Niederrhein. In Moers, Neukirchen-Vluyn, Kamp-Lintfort und Rheinberg gibt‘s den On-Demand-Shuttle-Service. Was nach der Zwangspause für Nutzer besser ist.
- Seit Donnerstag ist das Taxi auf Abruf - ODI - neu gestartet
- Die Zwangspause war notwendig,um Systeme zu optimieren
- Unter anderem ist die App angepasst worden
ODI nimmt seine Fahrt wieder auf. Das On-Demand-Shuttle der Wir4-Städte hatte seit dem 20. Dezember des vergangenen Jahres eine Zwangspause einlegen müssen. Ab Donnerstag, 18. Januar, geht es wieder los. Das haben die Wir4-Bürgermeister und die Niag am Mittwoch freudestrahlend angekündigt. Moers, Neukirchen-Vluyn, Kamp-Lintfort sowie die Niag und Taxi- und Mietwagenunternehmen arbeiten bei diesem Modellprojekt zusammen.
ODI ist ein Angebot für die Regionen und Randzeiten, in denen das ÖPNV-Angebot eher dünn ist. Eine Ergänzung zum Busfahrplan. In die Praxis gestartet ist das On-Demand-Shuttle im Mai des vergangenen Jahres. Nachdem sich die Bürgerinnen und Bürger in den ersten Wochen offenkundig erst einmal mit dem neuen Angebot vertraut machen mussten, haben nach den Sommerferien immer mehr Menschen den Shuttle-Dienst benutzt. Das zeigt sich in den Nutzungsstatistiken. „Der Bedarf ist da“, freut sich folglich die Mobilitätsmanagerin der Stadt Neukirchen-Vluyn, Anne Böhmer.
Die Smartphone-App ist optimiert worden
Allerdings hat sich in der Praxis auch gezeigt, an welchen Stellschrauben noch gedreht werden musste. So passten beispielsweise bei der Software Schnittstellen nicht zusammen. Dadurch kam es zu Verzögerungen bei der Ankunft der Fahrzeuge und teilweise zu inhaltlichen Irritationen bei den Nutzerinnen und Nutzern.
Die Software ist aber entscheidend und ist jetzt optimiert worden. Die Bestellung eines On-Demand-Wagens erfolgt hauptsächlich durch eine App auf dem Smartphone: die ODI-Wir4mobil-App. Diese kann kostenlos aus dem Appstore bzw. Playstore heruntergeladen werden. Ein Hinweis für Menschen, die bereits mit ODI unterwegs waren: Wer die App bisher schon auf seinem Smartphone hatte, muss die vorhandene Version einmal deinstallieren, die neue laden und sich neu registrieren. „Die Kundendaten der alten App werden gelöscht“, versichern die Organisatoren.
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Das Prinzip der Buchung ist einfach. Man bucht sich eine Fahrt von einer virtuellen Haltestelle zu einer anderen. Das ist auch ein Unterschied zu Taxifahrten, bei denen die Fahrgäste an der Haustür abgeholt werden und zum Zielpunkt bis vor die Haustür gefahren werden. Die neue App wird als intuitiver und besser in der Zielsetzung beschrieben. Nachdem Start und Ziel gesetzt worden sind, berechnet das System die güntigste Route. Mit der Buchung bekommen die Fahrgäste den Haltepunkt genannt, an dem sie eingesammelt werden. Bezahlt wird bei der Ankunft bei den Fahrerinnen und Fahrern der Taxi- und Mietwagenunternehmen, die die Fahrten durchführen..
Der Preis berechnet sich kilometergenau nach Luftlinie. Wer Dauerfahrkarten wie ein Deutschlandticket hat, bekommt einen Rabatt. Ab dem zweiten Fahrgast gibt es zusätzliche Rabatte pro Person.
„Wir haben sehr viel gelernt“, sagt Neukirchen-Vluyns Bürgermeister Ralf Köpke über die ersten Monate. Die Rückmeldungen der Nutzer seien gut gewesen. Eben das ist auch für Kamp-Lintforts Bürgermeister Christoph Landscheidt entscheidend: „Wichtig ist, dass der Köder auch dem Fisch schmeckt.“ Begeisterung auch bei Christoph Fleischhauer, dem Moerser Bürgermeister, und seinem Rheinberger Amtskollegen Dietmar Heyde. Der hob am Mittwoch noch einmal die Bedeutung der Mobilitätswende hervor, sprach von den Herausforderungen im ländlichen Bereich und sagte: „Jede flankierende Maßnahme ist richtig und wichtig.“
Das Modellproket soll in den Kreisen Wesel und Kleve wachsen
Das Modellprojekt wird vom Land NRW mit fünf Millionen Euro gefördert, der Projektzeitraum endet im Dezember dieses Jahres. Aber schon jetzt spricht der Vorstand der Niag, Peter Giesen, von „einem Leuchtturmprojekt“. Es sei besonders, dass hier vier Kommunen zusammenarbeiteten, betonte Giesen. Er würde es begrüßen, wenn sich andere Regionen in den Kreisen Wesel und Kleve anschließen würden. So könne man zu einer „Vorzeigeregion in NRW“ werden.
Das sind die Zeiten
Zu diesen Zeiten fährt Odi; mo-do: 5 bis 23 Uhr. fr.: 5 bis 1 uhr. sa:6 bis 1 Uhr. so: 7 bis 23 Uhr.
Alternativ kann das On-Demand-Shuttle auch telefonisch gebucht werden, was für Menschen ohne Smartphone eine Alternative ist: 02841/205-555.
Weitere Infos: www.odi-faehrt-dich.de
Die Niag ist in diesem Konzept Auftragnehmer, koordiniert die Fahrten, stellt Schichtpläne auf, unterstützt bei der Betriebsführung. Giesen betont: „Hier soll niemand vom Markt verdrängt werden.“ Heißt: ODI ist ein Angebot neben den Buslinien, Bürgerbussen und den normalen Taxifahrten. „Keine Konkurrenz, sondern Partner“, sagt Giesen.