Neukirchen-Vluyn. Unternehmerin Natalie Sauermann hat in ihrem Laden in Neukirchen-Vluyn Erfolg mit neutraler Kleidung für die Kleinen. So fing alles an.
Kleidung und Schühchen, Spielzeug wie Eisenbahnen oder ein Bauernhof aus Holz, Bilderbücher, Brotdosen, Trinkflaschen oder Rucksäcke: Wer ein paar Tage vor Weihnachten noch nach besonderen Geschenken für Kinder sucht, wird bei „Little Fred“ am Vluyner Platz ganz schnell fündig. Stylisch, größtenteils Unisex, gedeckte Farben ohne wilden Mustermix - so sehen hier nicht nur die meisten Spielsachen, sondern auch Hosen, Pullover und Jacken aus.
Für Inhaberin Natalie Sauermann ist der Laden eine Herzensangelegenheit. Nach der Geburt ihres Sohnes Matheo fiel ihr auf, dass es in Neukirchen-Vluyn und Umgebung keinen schönen Store für ausgewählte Kinderkleidung und Spielzeug gab. Gerade für Jungs fehlte ihr die Auswahl, also entstand der Gedanke, „Little Fred“ zu eröffnen. „Die Idee dahinter ist, dass nicht alles knallbunt und mit Baggern, Dinosauriern und Prinzessinnen verziert sein muss, sondern es auch schlichte, stylische und qualitativ hochwertige Kleidung für die Kleinen gibt.“
Angefangen hat alles in einer Moerser Altbauwohnung
Eigentlich ging Sauermanns Geschichte aber schon viel früher als mit der Eröffnung von „Little Fred“ los, in ihrer damaligen Altbauwohnung in Moers-Schwafheim. „Da haben Freunde schon immer gesagt, dass wir was draus machen müssen“, erzählt Sauermann. Sie hat ein Auge für schöne Dinge, gestaltete die Wohnung mit besonderm Interieur. Sie beschloss, zu bloggen und bei Instagram ihren Stil zu zeigen. Es folgten ein Onlineshop und dann die Selbstständigkeit. Zuvor hatte die 35-Jährige im Management eines großen Unternehmens gearbeitet, sich schon als Kind für Handel und Verkauf interessiert.
Im März 2019 eröffnete sie ihren ersten Laden in Vluyn, „110 Quadrat“. So groß war ihre Schwafheimer Altbauwohnung, daher der Name. Erst verkaufte sie dort nur Deko, dann kamen Kleidung und Schmuck, alles im Boho-Stil, hinzu. Im Mai 2021 wurde ihr Sohn geboren, im Oktober des gleichen Jahres eröffnete Sauermann direkt neben der Rossmann-Filiale „Little Fred“. Ihre mittlerweile große Reichweite in den sozialen Medien half ihr dabei, den Store noch bekannter zu machen. 7600 Menschen folgen ihrem persönlichen Profil auf Instagram, bei „110 Quadrat“ sind es sogar über 11.000 und auch „Little Fred“ hat mit 2000 Followern schon eine gute Reichweite.
Instagram bringt neue Kunden
„Das spielt natürlich eine große Rolle“, erklärt die Geschäftsfrau. Via Instagram informiert sie über neue Produkte, sodass Interessierte außerhalb von Neukirchen-Vluyn ebenfalls jederzeit auf dem neuesten Stand sind. Und wenn eine bekannte Influencerin Kinderkleidung bei ihr kauft oder bei „110 Qaudrat“ etwas bestellt und den Laden dann verlinkt, ist in den folgenden Tagen sofort ein Effekt spürbar. „Bei Little Fred ging die Schlange am Eröffnungstag bis um die nächste Ecke“, erzählt Sauermann stolz. Eine schöne Bestätigung für ihre mutige Entscheidung, in Vluyn ein zweites Geschäft aufzumachen. „Es war ein Wagnis, aber wir haben so viele positive Rückmeldungen bekommen für diesen Schritt“, sagt Sauermann.
Mittlerweile betreibt sie auch eine Filiale von 110 Quadrat in Geldern, wo der Ansturm ebenfalls riesig war und es auch eine Ecke für schöne Kindersachen gibt. „Wir eröffnen nur in Städten hier in der Umgebung, wo es ein solches Angebot noch gar nicht gibt und wir ein Alleinstellungsmerkmal haben“, erklärt die Geschäftsfrau. Auch im Moerser Zentrum würde sie gerne eine Ladenfläche mieten. „Da haben wir aber noch nicht das passende gefunden und suchen außerdem auch noch mehr Mitarbeiter.“
„Viele denken immer noch in pink für Mädchen und blau für Jungen“
Dass sie eine Marktlücke gefunden hat, zeigt der Erfolg. Im Oktober feierte „Little Fred“ zweiten Geburtstag, seit März ist der Store im deutlich größeren Ladenlokal am Vluyner Platz untergebracht. Hierher kommen nicht nur Mütter und Väter, sondern auch gerne mal die Großeltern, Tanten und Onkel. Wer jetzt speziell noch Geschenke mit Weihnachtsbezug sucht, kann zum Beispiel Puppen mit Nikolausmütze oder ein Memory mit weihnachtlichen Motiven erwerben. Und natürlich festliche Kleider für Mädchen sowie Hose und Hemd mit Hosenträgern für die Jungs.
Qualitativ hochwertig und schön soll es sein, das ist der 35-Jährigen wichtig. „Viele denken immer noch in pink für Mädchen und blau für Jungen“, sagt sie. Hier beherrschen eher beige, braun, oder rosé das Bild, alles ist gut miteinander kombinierbar. Klar, praktisch muss es mit Kindern auch sein, so hat sie Gummistiefel mit Antirutschsohlen genauso im Sortiment wie dicke Winterjacken, Regenmäntel oder Mützen. „Wir schauen nach den neuesten Trends, auch was Spielzeug, Tonie-Figuren oder Roller angeht“, schildert Sauermann. Little Dutch, Enfant, Lässig, Noppies, Jollein, Playup, Konges Slojd und Scoot & Ride zählen zu den bekanntesten Marken, die es im Geschäft gibt.
Einige davon sind durchaus höherpreisig. „In den Standardshops, die es hier sonst so gibt, ist es meist günstiger, das ist klar“, sagt Sauermann. Dafür ist ihr Angebot individueller und viele der Sachen halten lange. Ein halbes Jahr vorher bestellt sie neue Kollektionen - und weiß daher schon, was nächstes Jahr in ist. Die Farbtrends für den Sommer 2024? „Zitronengelb, Flieder und ein blasses Rosé.“
Öffnungszeiten der Geschäfte
„Little Fred“ am Vluyner Platz 4 hat dienstags, donnerstags und freitags von 10 bis 13 und von 15 bis 18 Uhr geöffnet, samstags von 10 bis 13 Uhr. Auf Instagram ist der Laden unter @littlefredforkids zu finden. „110 Quadrat“, Vluyner Platz 9, hat montags, dienstags, donnerstags und freitags von 10 bis 13 und von 15 bis 18 Uhr geöffnet, mittwochs und samstags von 10 bis 13 Uhr. Auf Instagram ist der Laden unter @110quadrat zu finden.