Kamp-Lintfort. Im Pflanzenzentrum op de Hipt in Kamp-Lintfort beginnt die heiße Phase. Dieser trendige Weihnachtsschmuck soll auch Männer ansprechen.

Streng genommen weihnachtet es im Pflanzenzentrum op de Hipt schon seit Oktober. Alle Jahre wieder verwandelt sich dann etwa ein Drittel des Verkaufsraums der Kamp-Lintforter Gärtnerei in eine Weihnachts-Wunderwelt: Weihnachtswichtel, Weihnachtskerzen, Weihnachtssterne – wer sich hier Festvorfreude in Haus und Garten holen will, hat die zuckersüße Qual der Wahl zwischen immer wieder neuen Trends im Geschäft mit dem Fest: Im Deko-Bereich ist die Vorweihnachtszeit für den Familienbetrieb die verkaufsstärkste Zeit im Jahr.

Für Nadine und Susanne op de Hipt beginnt jetzt die heiße Phase im Deko-Verkauf.
Für Nadine und Susanne op de Hipt beginnt jetzt die heiße Phase im Deko-Verkauf. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Nadine op de Hipt und Mutter Susanne haben Routine im Umgang mit Kundenwünschen. Aber auch, wenn Anfang Oktober schon die erste Deko aufgebaut ist – erst Mitte November zieht das Geschäft rund um die Weihnachtsdeko richtig an, sagen die beiden. In der letzten Woche vor dem ersten Advent geht es in dem Betrieb an der Rheurdter Straße vor allem daran, Kränze frisch zu binden. „Allein sieben Leute sind bei uns mit der Kranzbinderei beschäftigt, sechs bestücken die fertigen Kränze dann später floristisch“, erzählt Juniorchefin Nadine. 400 bis 500 fertige Exemplare in allen Größen warten am Ende auf die Kunden. Warum sie hier auf Handarbeit setzt? „Zugekaufte fertige Kränze fangen jetzt schon an zu rieseln, aber ein Adventskranz soll ja noch vier Wochen halten.“

Rot, Weiß, Silber - aber auch Schwarz

Modische Trends gibt es auch schon bei den Adventskränzen: „In diesem Jahr finden sich bei den Farben wieder viel Rot, Weiß, Silber, Naturtöne – aber auch Schwarz“, sagt Susanne op de Hipt. Zunehmend beliebt ist auch, einen Adventskranz selbst zu basteln. „Ich denke, das hat noch mit Corona zu tun. Da haben viele das Basteln für sich wiederentdeckt.“ Passende Zutaten, um selbst kreativ tätig zu werden, findet man auch hier – zum Beispiel Baumscheiben aus dem schnell wachsenden Paulownia-Holz mit Kerzenhaltern für 3,90 Euro.

Sterne, Weihnachtswichtel und noch mehr: Die einen mögen Deko möglichst natürlich, die anderen setzen auf Glitzer-Effekte.
Sterne, Weihnachtswichtel und noch mehr: Die einen mögen Deko möglichst natürlich, die anderen setzen auf Glitzer-Effekte. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Der Klassiker im Floristikbereich? „Sicher nach wie vor der Christstern“, sagt Nadine op de Hipt. Gerne gekauft werden zu dieser Zeit aber auch Amaryllis und Orchideen. Weihnachtsbäume verkaufen die Op de Hipts nicht mehr. Lichterketten und Weihnachtsbaumschmuck gehen dagegen immer. Ab zwei bis drei Euro aufwärts kann man hier Traditionelles und zunehmend auch Skurriles zum Hängen kaufen.

Dekomaterial für den Männerbaum

Nach wie vor ein Trend: Themenbäume, wie zum Beispiel das süße Exemplar im Verkaufsraum mit Zuckerstangen, Cupcakes und Lollies an den Zweigen. Aber auch für den klassischen Männerbaum gibt es hier Dekomaterial: Grill, Motorsäge, Whiskeyflasche und Bierhumpen in kräftigen Farben erfüllen auf Wunsch alle gängigen Klischees – auch zum Fest. Wer mag, greift zur geheimnisvollen Weihnachtsgurke, um die sich zahlreiche Legenden ranken.

Die Weihnachtsgurke

Laut Internetlexikon Wikipedia ist es in den Vereinigten Staaten ein Weihnachtsbrauch, in den Weihnachtsbaum eine Weihnachtsgurke, die einer eingelegten Gewürzgurke ähnelt, etwas versteckt in die Zweige zu hängen. Durch ihre grüne Farbe ist die Gurke nicht ganz so leicht zu entdecken. Derjenige, der als Erster die Weihnachtsgurke entdeckt, erhält ein zusätzliches Geschenk.

Woher der Brauch kommt, ist unklar. Unter anderem wurde in den USA der Mythos verbreitet, die Tradition gehe auf einen aus dem Königreich Bayern stammenden Auswanderer namens John C. Lower (ursprünglich Hans Lauer) zurück, der im Amerikanischen Bürgerkrieg kämpfte und in Gefangenschaft geriet. Der Erzählung nach überlebte Lower am Heiligen Abend nur durch die Barmherzigkeit eines Wärters, der ihm eine einzelne Essiggurke zu essen gab. Nach dem Kriegsende soll Lower zu seiner Familie zurückgekehrt sein und in Gedenken an seine Rettung stets eine Gurke an den Weihnachtsbaum gehängt haben.

Wie Adventskranz und Tannenbaum bei Nadine op de Hipt aussehen werden? „Meistens habe ich beim Adventskranz das Problem, dass es, wenn ich dann die Zeit finde, keine Kerzen mehr gibt“, sagt die 29-Jährige und lacht. „Ansonsten insgesamt aber eher spartanisch, wahrscheinlich wegen der täglichen Berieselung hier im Laden.“

Am kommenden Wochenende, 25. (9-17 Uhr) und 26. November (11-17 Uhr), laden die op de Hipts wieder zur traditionellen Adventsausstellung und zum Adventstreff, bei dem drei kleine Hütten vor dem Pflanzenzentrum aufgebaut werden. Dort warten dann zusätzlich Glühwein, Waffeln, Crepes und mehr auf Interessierte.